30. April 2009

NerdNite


Heather und ich waren mal wieder bei der NerdNite, und diesmal war das Thema Roboter. Und die beiden Sprecher hatten auch sehr niedliche Präsentationen dabei. Einer sprach über die Anatomie von Robotern und wie schwierig es ist, denen klarzumachen, wo sie sind und wie sie sich in ihrer Umgebung bewegen sollen.

Der andere sprach über Roboter, die biologische Prozesse verdeutlichen, z.B. Roboter, die das Verhalten von Kakerlaken nachahmen und damit deren Verhalten verändern. Oder Krabbenroboter, die benutzt wurden, um das Paarungsverhalten von Winkerkrabben zu studieren - die umstellen nämlich mit mehreren ein Weibchen und winken dann mit ihren Scheren im Kreis. Es stellte sich heraus, daß das gleichzeitige Winken vor allem dazu diente, den anderen einen Stock zwischen die Beine zu schmeißen. Und je synchroner das Winken war, desto zufälliger die Wahl des Weibchens. Yay, ein Hoch auf die Wissenschaft.

29. April 2009

Shermer in Austin

Michael Shermer von der Sceptics Society war in der Stadt und Heather hatte Karten besorgt. Zusammen mit anderen Wissenschaftlern hat er an einer Debatte zum Thema "Was Darwin wrong?" teilgenommen. Auf der anderen Seite waren zwei Wissenschaftler von der Organisation "Reasons to Believe", die ihre eigene Theorie vorgestellt haben: Hugh Ross und Fazale Rana.

Die beiden haben überwältigende Präsentationen vorgelegt, mit denen sie darstellen wollten, daß die wissenschaftlichen Entdeckungen auf einen intelligenten Erschaffer hinweisen. Ich habe mich während ihrer Präsentationen im Stuhl gewunden, denn sie haben die gesamte Kosmologie und die wissenschaftlichen Erklärungen alle aus der Bibel. Als wäre die Bibel ein wissenschaftlicher Almanach, der erklärt, wie die Welt entstand. Wenigstens zweifeln sie nicht daran, daß das Universum 14 Milliarden Jahre alt ist, aber alles was sie sagten, kam aus der Bibel. Und die Passagen, auf die sich stützten, waren alle sehr schwammig. Ist der Hinweis, daß Gott "das Himmelszelt ausbreitete", wirklich ein Beweis für den Urknall? Und sie wollen genetisch alle Menschen auf einen Mann und ein Frau zurückführen (Adam und Eva eben). Sie haben das sehr professionell und ruhig vorgetragen, doch selbst ich hätte viele der Argumente sofort angreifen können, zum Beispiel den alten Hut vom "feingetunten Universum", in dem es hunderte von Konstanten gibt, die alle den richtigen Wert haben müssen, damit das Universum in seiner jetzigen Form überhaupt bestehen kann. Was für ein Schwachsinn. Das Universum ist wie es ist, weil die Konstanten so sind, wie sie sind. Wären sie anders würde das Universum eben anders aussehen, oder gar nicht existieren. Ich hatte das Beispiel ja schon einmal:
Im Winter füllt sich ein Loch im Boden mit Regenwasser. Das Wasser gefriert und jemand nimmt den ungleichmäßig geformten Eisblock heraus, schaut ihn sich an und ruft erstaunt aus: "Seht nur, wie perfekt dieser Eisblock in das Loch passt. Wenn er nur ein wenig anders geformt wäre, würde es nicht klappen. Welcher Schöpfer mag dieses Loch so ausgehoben haben, daß dieser Eisblock perfekt hineinpaßt? Es kann unmöglich Zufall sein..."
Und ein non sequitur reihte sich an den nächsten: wir können A nicht wissenschaftlich erklären, es muß also Gott gewesen sein.
Am Schlimmsten aber fand ich, daß sie versucht haben eine wissenschaftliche Theorie zu formen, also ihre Thesen testbar und falsifizierbar zu machen. Und sie wollten auch Vorhersagen machen, was wir in der Zukunft herausfinden werden.
Aber es war so lächerlich, denn all ihre Vorhersagen und Annahmen sind genau das, was konventionelle Wissenschaft schon seit langem postuliert. Es ist also bereits klar, daß das, was sie sagen, stimmt. Und dann suchen sie nach Passagen in der Bibel, die irgendwie unterstützen, was sie sagen, lassen die Passagen, die etwas anderes sagen, weg - und voila: die Bibel stützt die Erkenntnisse, die wir heute haben. Was für einen Sinn machen Vorhersagen, wenn wir sie erst nach einem Ereignis als solche erkennen? Wenn ich weiß, was die Antwort ist, kann ich auch die richtigen Fragen stellen, das ist ja nun wirklich keine Kunst. Und ich dachte mir: fällt das denn sonst keinem auf? Aber keine Angst, es fiel auf.

Michael Shermer trat ans Mikrofon und watschte die beiden derart ab, daß es schon fast traurig war. Er nannte ihre Vorhersagen "Postdiction" anstelle von "Prediction". Natürlich kann ich nach einem Geschehen vorhersagen, daß es passiert. Auch bei Nostradamus fand sich eine Passage über 9/11, aber die wurde natürlich erst hinterher gefunden. Dann ging er einige Bibelpassagen durch und zeigte, wie sehr sie aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Und die Frage, warum denn die tausend anderen Schöpfungsmythen, die häufig das gleiche sagen wie die Bibel, nicht in Betracht gezogen werden, war auch gut. Mit anderen Worten, er zeigte sehr klar, daß es um Religion und nicht um Wissenschaft geht. Für jede wissenschaftliche Entdeckung wird im Nachhinein eine Bibelstelle gefunden und dann gesagt: "Das steht in der Bibel! Quantenmechanik wurde schon vor 3000 Jahren verstanden!" Ich war wirklich entsetzt, daß das als Wissenschaft durchging. Der erhabenste Mann des Abends war ein Professor für Physik und Astronomie, der an der UT sehr angesehen ist. Er sagte dann nur irgendwann sehr müde: "Zeigen Sie uns bitte etwas, daß die Wissenschaft nicht schon lange ohne göttliches Eingreifen entdeckt hat." Da war Stille am Tisch und im Saal. Der Satz wog schwerer als die ganze Präsentation von Shermer.
Hier ist noch ein Video, in dem Shermer mit Kent Hovind (der mit dem Kentucky Creation Museum berühmt wurde). Hovind ist ein Young Earth Creationist, also ein noch leichteres Ziel, aber er ist auch ein guter Redner. Sehenswert...

28. April 2009

Video Bliss

Jucheee! Eine neue Folge von "Charlie the Unicorn":

Die ersten beiden Folgen gibt es übrigens inzwischen sehr gut ins Deutsch übersetzt hier und hier.

Und endlich gibt es die Anfänge von Kelly auf youtube! Wheeeee!

Adieu, google!

Da haben die Abmahnanwälte mal wieder eine Goldgrube entdeckt. Über 80% aller gutbesuchten deutschen Websites nutzen google analytics. Ein prima Tool, daß einem alle möglichen Informationen über den Traffic einer Website gibt. Nach deutschem Gesetz aber leider nicht legal, denn es werden unter anderem die IP-Adressen der Benutzer auf die google-Server in Amerika übertragen, wo die Daten dann verarbeitet werden. Damit werden personenbezogene Daten an Dritte weitergegeben. Und da kommen die Abmahnanwälte ins Spiel, denn obwohl es natürlich ein berechtigter Einwand ist, machen die das ja nun mal vor allem wegen des Geldes, das da im Spiel ist. Und Dank moderner Technik läßt sich das ja auch automatisieren. Und somit steht die nächste Abmahnwelle schon im Haus. Falls Ihr also google analytics benutzt, solltet Ihr auf jeden Fall den Disclaimer, den google auf seiner Website versteckt hat, auf Eurer Website zeigen. Oder ganz auf google analytics verzichten...

27. April 2009

Danke, google!

Wie schön: laut google analytics haben einige Besucher mein Blog durch die Suchphrase
2 girls kacken in den pool
gefunden. Ich liebe das Internet...

NOM - A Gathering Storm Spoof Collection


Vor kurzem hat die National Organization for Marriage (NOM) ein Video produziert, daß die Gefahren der Homoehe eindrücklich schildert. Die Anzeige ist voll von schwachsinnigen Argumenten und zeigt eigentlich nur, wie verzweifelt die Anti-Gay-Lobby inzwischen ist. Meine liebsten Stellen:
"I am a California Doctor who must choose between my faith and my job."
Wie bitte? Das will ich doch wohl sehr hoffen, daß sie das jeden Tag tut. Ich gehe zu einem Doktor, nicht zu einem Christen. Es ist mir völlig egal, welchen Glauben sie hat, solange sie ihn aus ihrer Arbeit heraushält. Das wäre ja noch schöner! "Wir glauben nicht an Antibiotika, ich werde lieber für Ihre Genesung beten." Wenn es nicht schon ein paar tote Kinder wegen dieser Einstellung gegeben hätte, wäre es ja fast lustig.
"My freedom will be taken away."
Und auch hier wieder: wie bitte? Welche Freiheiten werden der Dame genau genommen, wenn Schwule heiraten dürfen? Nicht fragen, bitte!
The Colbert ReportMon - Thurs 11:30pm / 10:30c
The Colbert Coalition's Anti-Gay Marriage Ad
colbertnation.com
Colbert Report Full EpisodesPolitical HumorGay Marriage Commercial

Colbert ist natürlich wie immer meisterhaft in seiner Satire. Seine Version startet etwa bei 3:30. Grah, sehens wert.

Diese sehr schön gemachte Parodie treibt die Angst der Konservativen auf die Spitze, mit immer verrückteren Voraussagen, was die Schwulenehe noch alles kaputtmachen wird...

Sehr niedlich aufbereitet mit allerlei Monster-Szenen aus den 50er Jahren. Und die Untertitel sind sehr clever gemacht und zeigen die Bigottrie der Anzeige.

Dieser hier ist sehr niedlich... "A pink triangle of people is coming together"...

Dieser hier ist ein wundervoller Mix der Originalanzeige und Ausschnitten aus der Serie "Storm Chasers". Tee hee hee.

Diese Version zeigt wundervoll den non sequitur der Argumente: "Wenn die Homo-Ehe erlaubt wird, müssen wir alle zu digitalem Fernsehen wechseln!" Warum? Psssst!

Graaaah!

Und schließlich noch diese hier, in der "gay marriage" durch "interracial marriage" ersetzt wurde und damit die Sache gleich viel klarer macht... "They want to teach my children that interracial marriage is okay..." Hehe...

26. April 2009

RSA-Party-Nachtrag


Und hier noch ein Bild von meiner entzückenden Standkollegin Sophie und zwei typischen Bewohnern von San Francisco. Ich finde die beiden sehen so aus, als würden sie sich nicht ganz wohlfühlen. Ich kann mir das... *augenzuck*... gar nicht erklären...

25. April 2009

Samstag in San Francisco


Und ein weiterer Tag mit windigem, aber auch sonnigem Wetter.

Im alten Hippie-Viertel von Haight Ashbury ist Heather dann zum Tattoo-Künstler ihres Vertrauens in Mom's Body Shop gegangen und hat sich ein weiteres Tattoo stechen lassen.

Der Laden sah ja eher aus wie eine Rumpelkammer, aber als es dann ans Eingemachte ging, war alles sehr professionell und ich war beeindruckt, wie ernst es Danny mit der Hygiene nahm. Das war schon mal sehr beruhigend.

Das Stechen selbst war unspektakulär und Heather hat es ohne mit der Wimper zu zucken über sich ergehen lassen, aber ich habe es ja nicht so mit Nadeln in der Haut.

Und dann war es auch schon vollbracht. Die Zeilen stammen aus dem Nine Inch Nails-Song "Wish", der wirklich klasse ist.

24. April 2009

Kalter Wind


Während ich auf dem Hotelzimmer gearbeitet habe, hat Heather ihr Gesicht mit allerlei Behandlungen verwöhnen lassen. Am Nachmittag sind wir dann durch die Stadt gezogen, haben das hiesige H&M aufgesucht und haben dann für drei Stunden ein "kurzes Schläfchen" gehalten. Dann mit Büchern bewaffnet in ein Cafe, aber meine Füße haben dann ein letztes Mal protestiert und so habe ich mich rasch in eine chinesische Massagestube geschleppt und mir die Beine massieren lassen. Und nun schwebe ich wie auf Wolken. Das waren die bestinvestiertesten 20 Dollar seit langem.
Und zum Abschluß des Abends haben wir uns dann mit Heathers Freundinnen Noelle und Catherine in einem pakistanischen Restaurant getroffen, wo der Koch versuche mich mittels extrem scharf gewürztem Shish-Kebab ins Jenseits zu befördern. Aber mein Eisenmagen hat diesen Angriff locker weggesteckt.

23. April 2009

Messe vorbei


Heute war der letzte Tag der Messe und es war nochmal interessant. Wir haben eine Menge interessanter Kontakte gemacht. Trotzdem war der Jubel in der Halle groß, als das Ende der Messe verkündet wurde. Und zwei Minuten später fingen die Messebauer auch schon an, uns den Teppich unter den Füßen wegzureißen.
Am Abend gab es dann die RSA-Abschlußparty, und da haben sie sich auch nicht lumpen lassen. Ein tolles Buffet, eine klasse Live-Band (im Stil der B52s) und jede Menge Darsteller und Akrobaten haben den Abend zu einem echten Erfolg gemacht. Ich habe mit den netten Standkollegen getanzt, bis Heather aus der Bahn gestiegen ist. Meine Füße tun immer noch weh.

22. April 2009

RSA III


Nach dem Tag auf der Ausstellung sind wir ins deutsche Konsulat gefahren, wo der Vize-Konsul zum Deutschen Abend eingeladen hatte. Das war wirklich sehr interessant und ich habe eine Menge Leute kennengelernt. Und es gab Hefeweizen und Apfelstrudel, juchu!
Danach bin ich mit Fiona und Helmut noch einen Trinken gegangen und danach noch einma in den Starlight Room, denn am Mittwoch ist immer eine besondere Party. Und die war auch wirklich klasse, obwohl zum Schluß die Leute auf der Tanzfläche zu betrunken zum Tanzen waren. Das wurde dann etwas anstrengend und wir haben uns vom Acker gemacht. Waaaaah, meine Füße!

21. April 2009

RSA II


Heute gab es dann den Startschuß für die Ausstellung und es sah zuerst doch so aus, als wären viel weniger Leute da als letztes Jahr. Vielleicht lag es auch am schönen Wetter.

Danach habe ich mich mit Sophie in die Nacht geschmissen und wir sind mit der Cable Car durch San Francisco gebraust. Das macht schon Spaß, sich außen am Wagen an eine Stange zu klammern und die steilen Straßen herunterzubrausen. Und danach sind wir wieder in den Starlight Room gegangen, wo wir im 21. Stock mit Blick über die Skyline getanzt haben. Aua, meine armen Füße.

20. April 2009

RSA


Am Morgen bin ich wieder in San Francisco angekommen, habe den Leihwagen zum Flughafen gebracht und dann die BART-Bahn nach Downtown genommen. Das Hotel Mosser ist 5 Minuten vom Moscone-Center entfernt, wo die RSA stattfindet. Das Zimmer ist sehr klein, da passt gerade das Bett rein und mann kann seitwärts drumherumgehen, aber es ist ansonsten sehr nett. Es ist ungewöhnlich heiß und die meisten Hotels haben keine Klimaanlagen, weil das Wetter normalerweise eher kühl und windig ist. Aber heute schwitzen alle.
Ich habe dann erstmal die Materialien an den Stand gebracht, meine Partner begrüßt und das Fräulein Sophie wiedergetroffen, mit der ich schon letztes Jahr in SF um die Häuser gezogen bin. Dann hat es mich aber auch schon recht schnell dahingerafft und ich bin fix eingeschlafen. Mir tun die Füße weh, das war doch eine Menge Wandern im Yosemite-Park.

19. April 2009

Upper Yosemite Falls

Hier könnt Ihr eine Karte sehen, die zeigt, wo die Bilder gemacht wurden.
Den zweiten Tag im Tal habe ich mit dem Aufstieg zum Upper Yosemite Falls verbracht. Und das war echt eine Tour. Aua. Fast fünf Stunden steil bergauf, ich dachte, ich schaffe es nicht. Aber es war die Sache echt wert.

Nach etwa der Hälfte der Strecke, die noch durch Wald führte, war ich dann am Fuß des Wasserfalls. Und der Weg nach oben sah von dort aus wirklich sehr einschüchternd aus, und einge Leute kamen kopfschüttelnd wieder herunter. Ich bin dann einer mexikanischen Familie gefolgt, die den Weg nach oben gestolpert ist (wirklich, die waren sehr ungeschickt), aber dabei soviel Energie an den Tag legten, daß ich mir dachte: das schaffst Du auch.

Die Sonne brannte wie blöd und ich habe mich von Schatten zu Schatten gerettet und weiter nach oben gequält. Die Aussicht wurde aber immer besser und irgendwann war mir das Brennen in den Oberschenkeln dann egal, ich wollte nur noch nach oben.

Und das war auch ein erhebender Moment. Ihr könnt Euch die Fotos vom Aufstieg hier ansehen. Es lag noch Schnee ganz oben und gerade als ich dachte, daß ich es ja nun geschafft hatte, kam jemand und meinte, daß er Yosemite Point natürlich noch viel schöner sei, also habe ich mich nochmal 2 Kilometer nach oben geschleppt und die Aussicht von dort genossen. Wirklich beeindruckend.

Den Weg nach unten habe ich in Rekordzeit geschafft, denn beim Abstieg muß ich ein gewisses Tempo vorlegen, sonst wird es zu anstrengend. Daher renne ich eigentlich den Berg herunter. Das war auch alles gut, bis der Bär auf den Weg trat. Das war sehr lustig: alle Amerikaner rannten den Weg hinauf und riefen: "Ein Bär! Ein Bär!", alle Chinesen liefen mit gezückten Kameras den Weg herunter und riefen "Ein Bär! Ein Bär!"
Schließlich kam er bis auf etwa fünf Meter heran und ich habe mich mit einem kleinen Spurt in Sicherheit gebracht und die Abstieg beendet. Danach war ich aber auch platt und meine Füße taten mir weh, als hätte jemand mit Hämmern darauf herumgehauen. Aber geschlafen habe ich wie ein Stein.

18. April 2009

Nevada Falls

Alle Fotos vom Yosemite-Park habe ich hier abgelegt.

Nach dem Frühstück habe ich es geschafft, meine liebe Mami anzurufen und ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Das ist in diesem abgelegenen Tal gar nicht so einfach. Danach habe ich mich dann gut ausgerüstet mit Wasser, Powerbars und String Cheese auf den Weg zu den Nevada Falls gemacht, die Tour, die mich beim letzten Mal ganz schön geschrotet hat.

Der Misty Trail an den Vernal Falls vorbei war wie immer sehr naß, aber da das Wetter blendend war, hat mich das nicht sehr gekümmert. Und diesmal war der Aufstieg auch irgendwie schneller. Aber das kam mir vielleicht auch nur so vor, weil ich die Strecke schon kannte...

Und die Aussicht war wieder klasse (im Bild oben die Liberty Cap). Obwohl ich natürlich das Rauschen der Natur sehr angenehm finde, hatte ich doch meinen iPod dabei und habe beim Aufstieg das Gesamtwerk der Ärzte gehört.

Und dann war ich auch schon am Fuße der Nevada Falls...

...und nach einer Stunde steiler Treppenstufen dann auch auf dem Gipfel, wo ich erstmal ein Stündchen geschlafen habe und meine wunden Füße im kalten Gletscherwasser kühlte. Nach dem Abstieg habe ich es nur noch zum Abendessen und dann ins Bett geschafft.

17. April 2009

Ankunft in San Francisco


Gut ausgerüstet mit Schlafsack, dicken Wanderschuhen und einem Camelback-Wassergürtel habe ich mich auf den Weg nach San Francisco gemacht. Erst soll es übers Wochenende in den Yosemite-Park gehen, danach auf die RSA-Konferenz und dann kommt Heather für das zweite Wochenende auch noch her. Am Hertz-Schalter wollten sie mir allerlei Upgrades verkaufen, die ich dann wie üblich alle umsonst bekommen habe, weil ich alles abgelehnt habe. So fahre ich jetzt in einem Mazda 6 mit Navigationsgerät herum. Ich habe mich dann auch gleich nach Norden aufgemacht, aber weil die letzten 50 Meilen kurvige Bergstraßen sind, bin ich erst um kurz nach ein Uhr nachts im Park angekommen und habe es gerade noch ins Bett geschafft, bevor ich eingeschlafen bin. Der Schlafsack tut seinen Dienst, und obwohl es bitterkalt wird, friere ich diesmal beim Schlafen nicht. Ha, nimm das, Yosemite!

16. April 2009

Grahhh!


Alle Texte wurden direkt aus christlichen Diskussionsforen entnommen. Einige sind einfach nur schwachsinnig, aber einige sind einfach nur gruselig...

15. April 2009

Professionelles Schämen


Heather und ich waren heute bei einer Veranstaltung namens "Mortified", was so viel bedeutet wie "gedemütigt". Da kommen Leute auf die Bühne und lesen aus ihren alten Tagebüchern, Poesiealben oder tragen Gedichte und Lieder vor, die sie als Teenager geschrieben haben. Und das ist heute natürlich fast unerträglich peinlich...

Patrick trug einige seiner selbstkomponierten Lieder vor, in denen sich Teen-Angst und Selbstbezogenheit wiederholt die Hand gaben. Erschreckend fand ich allerdings seinen Bericht von der Privatschule, auf die er geschickt wurde, und in der ihm erklärt wurde, daß die Dinosaurierfossilien nur da sind, um unseren Glauben zu testen, und das die Bibel ist wie eine Mauer - wenn man einen Stein entfernt, bricht sie zusammen, daher muß sie absolut wörtlich genommen werden. Patrick hat diese Kindesmißhandlung aber gut überstanden und darauf hingewiesen, daß er ein Profi-Jenga-Spieler ist und früh gelernt hat, daß man eine ganze Menge Steine entfernen kann, bevor eine Mauer einstürtzt...

Zachs Tagebuch hingegen liest sich eher wie ein wissenschaftlicher Journal. Zu dumm, daß er einfach keine Zeit hatte, die Weltformel zu berechnen, denn das wäre ihm als Teenager sicherlich gelungen. Stattdessen schrieb er allerlei erleuchtende Gedanken zum Thema Mädchen, Comics und Masturbation nieder. Hach, mit der durch die Scham generierte Hitze hätte man leicht eine kleine Stadt heizen können.
Ich bin ja froh, daß die meisten meiner Kindheitserinnerungen im Orkus verschwunden sind, sonst könnte ich mich glatt auch auf der Bühne sehen und gleich noch einen exotischen kulturellen Twist hinzufügen...

14. April 2009

Teabagging


So ein Spaß. Da protestieren die wütenden Konservativen im Lande seit einiger Zeit gegen die Steuererhöhungen, die Obama durchgesetzt hat (uiuiui, 3.9% mehr Steuern für Leute, die mehr als $250.000 im Jahr verdienen) mit Tea-Parties, bei denen eben Teebeutel ins Wasser geworfen werden, als Erinnerung an die Boston Tea Party. Und sie benutzen dazu immer wieder den Begriff "Teabagging", der aber leider ganz etwas anderes bedeutet:
"A man that dips his scrotum and testicles into the mouth of another person. (as if dipping a tea bag into hot water) "
Und das sorgt jetzt natürlich für Lachanfälle bei den Liberalen und beschämtes Durchhalten bei den Konservativen. Aber es kommt noch viel besser. Nach dieser Blamage gibt es nun eine neue Initiative: "2 Million for Marriage" oder internetgerecht abgekürtzt "2M4M". Was leider in Internetkreisen heißt: "Mann sucht zwei Männer für flotten Dreier".

Jaja, das kommt davon, wenn man sich nicht gut informiert. Ich bin schon gespannt, was der nächste Streich wird... Wie kann man nur derart bescheuert sein?

Schnell und wütend


Gestern haben Heather und ich uns den aktuellen Teil von "Fast and Furious" angesehen. Hach, Vin Diesel. Schmacht. Die Story hätte natürlich auf einen Bierdeckel gepaßt und die Autoszenen waren derart überzogen, daß es schon lächerlich war, aber es war trotzdem ein netter Film. Heather wollte ihn unbedingt sehen, das fand ich sehr niedlich. Und unsere Freundin Katie hat ihre beiden Teenager-Söhne in Austin, da haben wir gefragt, ob sie nicht mitkommen wollen. Da haben die beiden die Nase gerümpft und gesagt "Solche Filme schauen wir nicht." Tsk, die Jugend von heute!

13. April 2009

Liebesbrief aus Italien


Heute haben wir mit Geraldines Mac und Skype eine Video-Verbindung mit Alessandro in Italien hergestellt und uns eine halbe Stunde mit ihm unterhalten. Die Qualität war irre, überhaupt keine Verzögerung. Ale hat uns mit seinem Laptop durch seine Wohnung geführt und uns einen Blick nach draußen erlaubt. Da war die Welt mit einem Mal wieder ein Stückchen kleiner...

12. April 2009

MotoFun


Am Wochenende habe ich mich endlich aufgerafft und den Motorradführerschein gemacht. Und keine Angst, Mama, ich werde nicht auf einer Ducati durch den Feierabendverkehr sausen. Es ist vielmehr so, daß Heather drei Scooter hat, und ich ohne den blöden Schein da nicht legal mit herumfahren darf. Und da der Scooter manchmal einfach die bessere Wahl ist (zum Beispiel am Wochenende, wenn es in der gesamten Innenstadt keinen freien Parkplatz mehr gibt), wollte ich nun endlich wissen, wie es geht.
Gelernt haben wir allerdings auf einer Kawasaki Eliminator. Das Fehlen der Rückspiegel und der Blinker hat mich ja am Anfang ein wenig nervös gemacht, aber es gab insgesamt nur drei Vorfälle, bei denen jemand sein Motorrad auf die Seite gelegt hat - und ich war es dankenswerterweise nicht. Puh.
Das Training fing mit drei Stunden Theorie am Donnerstag an und dann gab es Fahrtraining von sieben Uhr morgens bis mittags am Samstag und Sonntag. Am Samstag dann danach nochmal drei Stunden Theorie und den schriftlichen Test. Und am Sonntag zum krönenden Abschluß noch die Fahrprüfung. Mit wurden Punkte abgezogen, weil ich zu langsam durch die Kurve gefahren bin. Hmpf. Damit kann ich leben.
Für den Sonntag hatten die Meteorologen Regen angekündigt, also hatte ich mir noch rasch einen Regenanzug gekauft - in knallgelb. Ich sah aus wie ein Krabbenfischer. Und tatsächlich sind wir die erste Stunde im strömenden Regen gefahren. Dann kam aber die Sonne raus und der Rest des Tages war trocken.
Hm, ich war ja nie ein Motorradfan, aber jetzt, hach... ich kann zumindest den Reiz verstehen.

11. April 2009

Osterwatschen

Der gute Bischof Walter Mixa hat mal wieder den Mund aufgemacht, und das sollte er ja bekanntlich lieber bleiben lassen. Diesmal kam von ihm das alte Argument, daß den schlimmen Exzessen des Kommunismus und Nationalsozialismus durch einen "aggressiven Atheismus" erst der Weg bereitet wurde. Hmmmm, wirklich, Herr Mixa? Ich weiß ja nicht, ob ich mich richtig entsinne, ich muß noch einmal nachschauen, aber was war gleich noch die Rolle der Kirche im deutschen Nationalsozialismus? Hm, ich wette da werde ich vom organisiertem Widerstand der Kirchenfürsten gegen die unmenschlichen Vorgänge lesen, von couragierten Bischöfen und Kardinälen, die sich nicht durch Machtversprechen oder Steuergeschenke von den Jesus' Lehren ablenken ließen. Mal sehen... Reichskonkordat... Denn sicherlich würde es ein Mitglied einer Organisation, die willentlich mit den Nazis zusammengearbeitet hat und noch heute von der damals weiterverbürgten Kirchensteuer profitiert, nicht wagen, andere in diesen Dingen zu kritisieren? Außer natürlich, man ist ein bigotter Idiot, dann klappt das ganz prima.

Aus dem SPIEGEL:
"Auch der Philosoph Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der humanistischen Giordano-Bruno-Stiftung, kritisierte Mixa scharf: "Wenn man weiß, dass in der Nazi-Zeit gerade den Juden Gottlosigkeit vorgeworfen wurde, erkennt man, wie perfide die Argumentation Mixas ist." Vielmehr seien Freidenker-Verbände von den Nazis aufgelöst, bekennende Atheisten verfolgt worden. "

Erst Holocaust-Leugner, jetzt dieser Geschichtsfälscher. Was ist nur aus der katholischen Kirche geworden?

10. April 2009

Ostern


Ich kenne mich als ehemaliger Katholik natürlich blendend mit den Ritualen aus, die sich rund um das Osterfest ranken, das ja immerhin das bedeutsamstes heidnisch-germanisches Fest nach dem Julfest ist. Wie praktisch, daß Jesus genau an diesem Tag wiederauferstanden ist, das ist echt gute PR. Heather und ich haben des Osterfest nach althergebrachtem Rezept begangen und ein paar Peeps in der Mikrowelle zerblasen.

Hier sieht man die armen Häschen noch, wie sie sich dicht aneinanderdrängen um sich vor der bald einsetzenden Strahlung zu schützen.

Und hier ist das Endergebnis, das wir unter ständigem Umrühren in den Abfalleimer befördert haben.

Frohe Ostern!

9. April 2009

Dave Arneson ist tot

Sniff. Und damit ist auch die zweite D&D-Legende von uns gegangen, nachdem Gary Gygax vor etwas mehr als einem Jahr in die ewigen RPG-Jagdgründe abgereist ist. Dave Arneson war der Co-Autor für die erste D&D-Edition in den 70er Jahren.
Seufz.
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich mit Advanced Dungeons & Dragons angefangen habe und es die Bücher nur in ein paar gutbestückten Spezialläden zu kaufen gab - und auch nur auf Englisch. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum ich bei meiner Zwischenprüfung in Anglistik allerlei mittelalterliche Waffennamen sehr einfach in meine Konversation einbringen konnte, bei der zeitgemäßen Übersetzung von "Schlafzimmer" mit "bedchamber" aber nur Stirnrunzeln bei den Prüfern hervorrufen konnte.

8. April 2009

Lunch-Spaß

Heute waren wir bei einem chinesischen Buffet zum Mittagessen und zum Schluß bekamen wir natürlich alle einen Glückskeks. Die Tradition ist bei uns, die Worte "in bed" an das Orakel anzuhängen, was die Sache meist wesentlich lustiger macht. Die heutigen Favoriten:
"You are efficient and analytical... in bed."

"Rome was not built in one day. Be patient... in bed."

"People will look up to you... in bed."

Jon Stewart - mal wieder brilliant


Die aktuelle "Baracknophobia" ist schon fast lustig. Die Konservativen warnen in drastischen Worten vor der Tyrannei, die Barack Obama über Amerika bringen wird... wie etwa ein renoviertes Gesundheitssystem und einen Abzug aus dem Irak. Wie Jon es so schön formuliert: "Die Konservativen verwechseln 'Tyrannei' mit 'die Wahl verlieren'." Aber es ist schon lustig was für unglaubliche Dinge Obama mit den USA vorhat... naja, aber er ist ja auch der Antichrist (oder Hitler)...

7. April 2009

Vergessene Schätze


Das kommt davon, wenn man seine Zahnbürste bei mir vergisst, das kommt davon, Niels. Phil mochte das Geräusch zwar nicht, aber hat jetzt minzig-frischen Atem. Und sobald ich meine Schuhe geputzt habe, schicke ich sie Dir zurück...

6. April 2009

Guess who's back? Back again?

5. April 2009

Improv


Heute abend geht es mal wieder auf die Bühne. Tom hat uns im Hideout Theater gebucht und wir werden einen Harold aufführen. Die Proben liefen klasse, ich wünschte, das hätte unser Auftritt sein können. Diesmal haben wir einen Piano-Spieler dabei, der uns musikalisch begleiten wird. Singen auf der Bühne macht riesig Spaß und ein paar Töne können einem die besten Ideen geben, wie die Szene weitergehen könnte.

4. April 2009

Texas Relay


Heute hatten wir unser Company Dinner im Intercontinental nahe des Capitols. Zur gleichen Zeit waren die Texas Relays - die texanischen Leichtathletik-Meisterschaften. Was ich nicht wußte: zigtausend vor allem schwarze Jugendliche kommen dafür nach Austin und machen ein Wochenende lang Party. Und es geht dabei vor allem ums Gesehenwerden. Darum waren auch eine Menge aufgemotzter Autos in der Stadt. Als ich an der Ampel stand, hielt ein Wagen, wurde pneumatisch auf- und abbewegt, öffnete die Türen nach oben und schaltet Neonlichter unter dem Wagen an. Ich dachte, die Transformers seien gelandet.
Viele Läden haben übers Wochenende zu, auch auf der Sixth Street. Weil viele der Besucher unter 21 sind, kommen sie nicht in die Läden rein. Die Clubs haben also den Stress, machen aber so gut wie keinen Gewinn. Auch einige Shopping-Malls waren früh geschlossen, weil man Ärger erwartete. Eine seltsame Stimmung.
Meine Freundin Heidi arbeitet als Kellnerin und zweimal am Samstagabend hörte man einen Schuß und in der darauffolgenden Panik versuchten die Minderjährigen, sich in die Kneipen zu flüchten. Und offenbar ist das der ganze Grund für den "Schuß" - ein Lokal stürmen.
Ich habe mich nach Kräften aus der Innenstadt ferngehalten und mir lieber Improv-Theater bei mir um die Ecke angesehen. Girls Girls Girls spielte (wie immer phantastisch) und davor war meine alte Klasse mit ihrem Format "Imposterous" auf der Bühne, und es ging um Verwechslungen. Alles sehr gelungen!

3. April 2009

Company Meeting

Früh am Morgen habe ich Niels verabschiedet, und dann ging es zum Company Meeting in die Innenstadt. Wir haben eine Menge interessanter Vorträger gehört und alle auf den neuesten Stand gebracht, was die Firma angeht. Ich hatte zum Begrenzen der Vorträge diesmal eine rote Lampe mitgebracht, die fünf Minuten vor Ende der Zeit einmal blinkte, und dann, nach Überschreiten der Zeit, anblieb. Hehehe, das hat gut geklappt.

1. April 2009

Neuwagen


Mein Mazda hat nun endgültig seinen Geist aufgegeben, aber ich habe der Wirtschaftskrise für das Schnäppchen zu danken, daß ich hier in Austin machen konnte. Dieses gebrauchte APC (Armoured Personnel Carrier) habe ich auf craigslist.com für $6000 ersteigert. Es fährt sich sehr gut und die 20mm-Gatling-Kanone hat mir im Straßenverkehr bereits gute Dienste geleistet. Leider sind die Partikelkanonen nicht funktionstüchtig, aber dafür können bis zu 12 Personen eine Woche lang im Inneren des Fahrzeugs überleben. Der nächste Tornado kann kommen.

 
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