31. Oktober 2007

Endlich Halloween


Während die übriggebliebenen Hochzeitsgäste sich auf einer Segway-Tour durch Austin vergnügten...

...oder sich bei mir zuhause beschnurren ließen, mußte ich arbeiten, grunz! Nach der Arbeit habe ich mich sofort mit Stefan ins Auto gesetzt und wir sind zu IKEA gefahren, denn ich brauche Vorhänge, einen Teppich und einen Schrank für die Küche. Dort angekommen stellte ich leider fest, daß IKEA wegen Halloween ausnahmsweise schon um 7 Uhr dichtmacht... also hatte ich für meine Einkäufe exakt 11 Minuten. Wenigstens den Teppich habe ich bekommen...

Dann sind wir mit Alessandro auf die 6th Street gegangen, wo wir uns mit den anderen treffen wollten. Die Stimmung war prima, auch wenn mehr als die Hälfte der Leute nicht verkleidet war. Also echt. Dafür waren eine Menge Gruppen unterwegs, wie die Nuklearphysiker oben...

...oder dieser Schwarm Flamingos.

Im "Aquarium" ist dann ersteinmal Höhleninspektor David zu uns gestoßen. Ich war sehr entzückt von den authentischen Pastasoßenflecken auf Alessandros Unterhemd (das hier auch als "wifebeater" bekannt ist), die ihn als Mitglied der Cosa Nostra (italienisch für "unsere Soße") auszeichnete. Wir mußten an der Theke nie auf unser Bier warten, nachdem er mit dem Besitzer der Bar über eine Unfallversicherung gesprochen hatte...

Schlimme Szenen gab es aber auch, zum Beispiel die alkoholisierten Schlümpfe. Also wirklich. Was ist denn das für ein Vorbild für die Kinder?

Dennis als Käpt'n Zissou konnte aus irgendeinem Grund nicht ganz so überzeugen wie unser italienischer Freund. Und gegen zwei Uhr nachts war Halloween dann auch vorbei und man sah allerorts besoffene Leute nach hause taumeln. Yay, Halloween!

Sowas will ich auch...


...für die Fahrt zum Büro.

Halloween


Oh je, was soll ich nur anziehen? Ich habe schließlich einen Hut gefunden, der meiner maskulinen Exzellenz und meiner spektakulären Bescheidenheit gleichermaßen gerecht wird. Allerdings drückt er doch ein wenig...

Meine Kolleginnen haben es da schon besser getroffen!

30. Oktober 2007

Aktueller Vorspann...


... im Alamo Drafthouse Cinema. Da haben sie immer die besten Aufforderungen, sein Handy auszuschalten und während des Films die Klappe zu halten.

29. Oktober 2007

Knack


Mein süßes Kätzchen saß auf meiner Schulter, erschreckte sich und sprang auf den Boden - nicht ohne mir ein paar blutende Wunden zu verpassen. Beim Versuch, sie daran zu hindern, habe ich mir derart blöd den Nacken verdreht, daß ich kaum meinen Kopf drehen konnte. Also auf zu Janee, die sich von ihrem Bücherregal herab mit dem Ellbogen in meinen Rücken geworfen hat. Jetzt kann ich den Kopf wieder drehen, und die blauen Flecken von der Massage werden auch bald vergehen. Yay, physical therapy!

Die Kürbis-Frage


Als Geek sollte ich mir langsam Gedanken machen, wie mein Kürbis aussehen soll, den ich mir vors Haus stelle. Ich denke das Motiv oben ist ganz passend...

28. Oktober 2007

Hochzeit, Hochzeit!


Heute war es dann endlich soweit, Klaus und Wency haben geheiratet. Das war eine sehr schöne kleine Zeremonie am Town Lake. Sie hatten den Shoreline Grill ausgesucht und das war auch eine sehr gute Wahl. Ich habe den MC gegeben und die Leute von A nach B gescheucht. Judge John, der die Zeremonie geleitet hat, ist dann auch gleich dageblieben und hat uns mit einigen Einsichten zum Richterleben unterhalten. Und nach dreieinhalb Stunden sind die beiden dann in einem Sturm von Seifenblasen (von den Gästen persönlich angefertigt) die Treppen hinauf entschwunden.
Die deutschen Gästen haben den Abend bei einem Sonnenuntergang auf dem Mt. Bonnell und einem Burger bei Opal Divine ausklingen lassen.

27. Oktober 2007

Applaus... ein wenig...

Ich habe Stefan, einen von Klausens Hochzeitsgästen vom Flughafen abgeholt. Danach sind wir zum Rehearsal Dinner gefahren, wo die deutschen, chinesischen und überhaupt internationalen Gäste beisammensaßen und Pläne für die nächsten Tage schmiedeten.
Danach habe ich Stefan mit zu den Girls, Girls, Girls genommen, die zum ersten Mal in einem neuen Theater auftraten. Wie sich herausstellte, hatte niemand dafür Werbung gemacht (und es war der Samstag vor Halloween, und die Longhorns haben gespielt), so daß den vier Damen auf der Bühne und dem Musiker insgesamt acht Zuschauer gegenübersaßen. Das kann die Stimmung ein wenig drücken, aber sie haben sich tapfer gehalten und "Library - das Musical" aufgeführt.

26. Oktober 2007

Fast verheiratet


Für heute war Klaus' Junggesellenabschied angesagt. Stephan hat einen unmarkierten Van besorgt und dann haben wir Klaus aus seiner Wohnung entführt. Sollte ich sowas jemals wieder organisieren müssen, werden alle Teilnehmer außer dem Bräutigam schwarze Anzüge und Sonnenbrillen tragen und den ganzen Abend die "der Präsident hat das Gebäude betreten"-Nummer abziehen, hehe.

Unter allerlei ominösen Andeutungen ("Hast Du Deinen Reisepass dabei? Du kannst doch tauchen, oder? Nur theoretisch: hättest Du lieber ein farbiges oder ein schwarz-weiß Tattoo?") sind wir zum Flughafen gefahren und haben uns eine Stunde mit Kartfahren vergnügt.

Alessandro hat uns gezeigt, wie er sich normalerweise im Straßenverkehr von Milan verhält und damit auch zwei der drei Rennen gewonnen. Mich hat er zweimal derart geschnitten, daß ich mich mehrfach um die eigene Achse gedreht habe. Das kriegt er bei Gelegenheit wieder, der Lump! Es war jedenfalls ein großer Spaß!

Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir fertig. "We need some chicks now!" erscholl es und so sind wir zurück zu David's Haus gefahren, wo...

...sie auch schon auf uns warteten. Wir haben erstmal gegrillt und prima Hamburger zum Selberbasteln gemacht. Derart gestärkt stand dann die letzte Etappe des Abends an.

Mit unserem famosen Dude-Mobil ging es zur Yellow Rose, einem der besseren Strip-Clubs, wie uns Scott versicherte. Ich hätte auf diese Etappe ja lieber verzichtet, aber schließlich geht es ja darum, den zukünftigen Gatten mal ordentlich in Versuchung zu führen.

Es spielte laute Musik, hübsche junge Damen machten halbnackte Verrenkungen - und bei mir stellten sich die gleichen körperlichen Symptome ein wie beim letzten Versuch, den Karneval in Kölle zu genießen: Fluchtinstinkt. Ich habe ja nichts gegen junge Damen, die sich unbekleidet an mir reiben oder sich vor mir ausziehen, aber der Gedanke, daß sie das nur machen, weil sie dafür bezahlt werden, ist der größte Abtörner überhaubt. Ich habe da keine moralischen Bedenken, ich finde es einfach nur überhaupt nicht sexy. Ich wünschte, ich hätte nicht diesen Knick in meinen Gedanken, denn alle anderen hatten eine prima Zeit und haben sich von jungen Damen umschmiegen lassen - vor allem Klaus hatte da gar keine Hemmungen und landete schließlich auf einer der Bühnen, wo er mit Handschellen an die Tanzstange gekettet von zwei der Tänzerinnen ordentlich vermacht wurde. Zum Schluß haben sie sich dann doch verschworen und mir eine - wirklich süße - Tänzerin auf den Schoß geschmissen. Um es mit ihren Worten zu sagen: "Don't you like a hot girl on your lap?" Klar, aber nicht ein wildfremdes, dafür bezahltes. Ich war drauf und dran, die Notbremse zu ziehen ("Uhm, ich bin schwul, faß mich bitte nicht an!"), habe es dann aber doch gelassen. Und ja, es war sehr nett, die wissen schon was sie tun und sie roch außergewöhnlich gut. Sie meinte dann noch trocken: "I don't care if you like it, I already got paid", worauf ich ebenso trocken antwortete: "Wow, that makes it so much more sexy!" Eine seltsame Erfahrung, die mich ziemlich verwirrt zurückgelassen hat.

Living in... ah... out of... a box...


Endlich sind alle Kisten ausgeräumt und nun habe ich einen dicken Stapel alter Kartons. Den werde ich wohl auf craigslist verschenken.

Und der körperlich anstrengenste Teil des Umzuges, war das übertragen meiner Magnetic Poetry-Sammlung auf den neuen Kühlschrank. Das waren etwa 1000 kleine Magneten, die alle einzeln angepappt werden wollten. Danach fühlten sich meine Schultern wie Holz an. Aua. Aber jetzt sind sie dran. Gäste sind eingeladen, sich magnetisch zu verewigen.

25. Oktober 2007

MIAU!


Eigentlich wollte ich ja Pandora den ersten Monat über nur in der Wohnung halten, damit sie sich an ihr neues Zuhause gewöhnen kann, bevor sie nach draußen geht. Aber gestern habe ich sie dann doch mal in den Garten gelassen und da ist sie dann völlig ausgerastet (hat wohl die Hunde gerochen). Sie ist die Bäume hoch- und runtergerannt, hat einen Buckel gemacht und gefaucht und wie blöde herumgesprungen. Ich habe sie dann zum Glück doch noch packen und zurück ins Haus schmeißen können. Und da hat sie dann zehn Minuten vor der Tür gesessen und gemaunzt, weil sie wieder rauswollte. Jetzt bin ich beleidigt.

24. Oktober 2007

Eat your spam!

Ich bekomme ja jede Menge wirre E- Mails zugesandt, aber diese hier ist für heute der Spitzenreiter. Und es ist nicht mal ein Bankangestellter aus Angola, der dringend ein paar Milliönchen parken will...
The Clintons and the "Mainstream Media" have been hiding their involvement in the creation of the man-made pandemic called AIDS and that this dread disease serves Jewish interests. And they have hidden the truth that they exported poison blood from an Arkansas prison for injection into the arms of black school children in Africa, to fulfill China's Africa Policy: exterminate the indigineous population to make room for wave upon wave of Chinese immigrants yet to come.
Once China occupies Africa, they will seize control of the Mediterranean Sea and choke off America's primary source of energy. This is the reason the Jews (disguised as environmentalists) have not allowed America to drill domestically for oil or build nuclear power plants for decades. And once China controls the Mediterranean Sea, they can turn the continent of Europe red with communism and the blood of Christians, and finally fulfill the Jew's eternal goal: to plant the head of the Pope on a pole in Vatican City in sight of the Holy See.

Basement


Als ich heute ums Haus gegangen bin, habe ich eine kleine Tür gefunden, die unter das Haus führt. Ich habe ja kurz darüber nachgedacht, da mal reinzukriechen, aber das Spinnennetz im Vordergrund ist von einer Schwarzen Witwe gemacht und das Augenpaar im Hintergrund hat so komisch geblinzelt. Ich habe die Tür dann doch wieder zugemacht und werde ein Vorhängeschloß besorgen.

Uff... ächz... schnauf...


Endlich kann ich Dinge an die Wand schrauben. Und daher habe ich jetzt ein Trainingsbrett an einem Balken auf meiner Veranda, an dem ich morgens und abends herumhängen kann.

Uhm... ja und?

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,512613,00.html

23. Oktober 2007

Buchfluch


Ich habe mich dazu entschlossen, die Bücher nach "von David Gemmel" und "nicht von David Gemmel" zu sortieren.

B-b-bat!


Kreisch! *scherbel-oink!* Eeeeeek! Keiner weiß genau, wie es passiert ist, aber eine kleine Fledermaus hat sich heute in unser Büro verflogen und drehte munter ihre Runden. Die eine Hälfte der Belegschaft war entzückt, die andere verschanzte sich hinter Glastüren. Mein Interesse ließ spontan nach, als jemand das Wort "Tollwut" in die Runde warf. Hm. Stimmt, die fliegen selten am Tag und landen auch nicht auf dem Boden.

Wir haben sie dann ein wenig in Ruhe gelassen, bis sie sich an die Decke gehängt hat. Und dann habe ich mich an meine Expeditionen ins Tierreich erinnert, die ich als Kind unternommen habe und das Mäuschen mit einem Becher und einem Stück Pappe eingefangen. Wir haben sie dann fliegen lassen, damit sie jemand anderen beißt.

22. Oktober 2007

Apple Insomnia Filmmaking Contest 2007


Eine sehr nette kleine Sammlung von 5-Sekunden-Filmen. Schräg.

21. Oktober 2007

Auspack und freu!


Vor und nach dem sonntäglichen Rollenspiel habe ich angefangen, Kisten auszupacken. Diesmal werde ich mir ein cleveres System für meine Bücher ausdenken. Alphabetisch ist zu einfach. Vielleicht sortiere ich nach Seitenzahl...

20. Oktober 2007

Der Umzoch kütt!


Gegen 10 Uhr morgens habe ich mir den Transporter abgeholt, um 12:30 waren wir mit allem fertig. Das war der problemloseste und schnellste Umzug, den ich je erlebt habe. Ken, Klaus, Stephan und Alessandro haben mit angepackt und in der neuen Wohnung auch noch beim Aufbau der klobigeren Möbelstücke geholfen. Großes Lob an IKEA an dieser Stelle, für Möbelsysteme, die sich leicht auseinandernehmen und wieder zusammenbauen lassen.

Am gleichen Abend habe ich noch meine Multimedia-Anlage wieder zusammengesteckt und befürchtet, daß in der gesamten Nachbarschaft die Lichter ausgehen, wenn ich den Schalter umlege, aber es ist alles gutgegangen.
Die erste Nacht in der neuen Wohnung war allerdings gewöhnungsbedürftig: die Bäume vor der Tür werfen interessante Schatten auf die Jalousien und die Vögel und Zikaden machen einiges an Lärm.
Ein wenig traurig war ich ja, die alte Wohnung verlassen zu haben, aber nun bin ich doch froh, was neues zu haben.

19. Oktober 2007

GGG


Die Damen von Girls, Girls, Girls hatten heute ihr 5jähriges Jubiläum und hatten zu diesem Zweck eine Sondervorstellung mit anschließender Party. Sie hatten nicht nur ehemalige Mitglieder eingeladen, die extra aus Chicago und New York eingeflogen wurden, sondern diesmal auch eine komplette Band mit Keyboard, Schlagzeug und zwei Gitarren.
Die ersten Hälfte der Vorstellung war ein Medley der schönsten Szenen aus Musicals, die nie aufgeführt wurden. Da haben sich die Mädels gegenseitig ganz schön ins Schwitzen gebracht: "Erinnert Ihr Euch noch an die Rap-Nummer im Altenheim?" oder "Nerds auf der Comic-Börse?" Der Fachbegriff für diesen Kunstgriff, also jemand anderen die Arbeit machen zu lassen, ist "pimping", was passenderweise mit "Zuhälterei" übersetzt werden kann.

Und danach gab es noch eine sehr feine kleine Feier mit viel Wein und pinkem Kuchen. Ich hatte ein paar Flaschen Krimsekt kaufen wollen (wegen der Farbe), habe dann aber einen Sekt der Marke "Rose Excellence" gefunden, was natürlich wie die Faust auf's Auge paßte.

18. Oktober 2007

Box-Turnier


Den Donnerstag hatte ich mir freigenommen, um mich ganz dem Eintüten meiner Habseligkeiten widmen zu können. Mir tun immer noch die Schultern weh. Die meiste Arbeit haben wie immer die Bücher gemacht. Da freue ich mich ja schon drauf, die aus dem 2. Stock nach unten zu schleppen. Und Geschirr einpacken ist auch nicht grade eine große Freude. Was ich mit meinen 5000 Kühlschrank-Wortmagneten machen soll, weiß ich allerdings noch nicht. Ich habe den Verdacht, daß mein neuer 4-Personen-Kühlschrank außen aus Aluminium ist...

Sogar mein Bücherregal "Ömmelrömmelskå" ließ sich ohne größere Probleme auseinanderziehen und in seine Einzelteile zerlegen. Da hätte ich mir das nummerieren der Regalböden ja glatt sparen können. Aber sicher ist sicher. Und natürlich sind immer genau die Sachen schon eingepackt, die man dann doch gerade gut gebrauchen könnte.

17. Oktober 2007

Mein Wahlkampfbeitrag für die USA

16. Oktober 2007

Putzkolonne


Uff. Die beiden letzten Tage habe ich nach der Arbeit im neuen Haus verbracht und habe geputzt und den Parkettboden gewachst. Mann, langsam habe ich keine Lust mehr. Aber das Häuschen sieht dafür jetzt auch um einiges besser aus. Und gute Musik habe ich auch dabei und kann endlich mal wieder richtig laut aufdrehen...

14. Oktober 2007

Deutsch-Italienisches Urlaubsgeschwader

Freitag
Alessandro und ich haben uns in seinen Jeep gesetzt und uns auf den Weg Richtung Süden gemacht. Ein Road Trip war angesagt!

Zuerst allerdings haben wir noch schnell bei Tinas Geburtstagsfeier vorbeigeschaut und einen Abschiedsdrink mit Ihr genommen. Das macht den Morgen direkt gut, wenn man auf der Arbeit als erstes von diesem Lächeln begrüßt wird.

Erster Zwischenstop auf dem Weg nach Süden war San Antonio. Dort haben wir uns natürlich den River Walk angesehen und Alessandro hat sein bisher bestes Steak in Texas gegessen. Das können wir aber noch toppen.

Nachdem wir uns auf dem Riverwalk ordentlich verlaufen hatten und fast zu Fuß zurück nach Austin gegangen wären, sind wir dann doch wieder in der Innenstadt gelandet und haben uns das Alamo von außen angesehen. Dort waren ein paar Leute mit einem seltsamen Gerät unterwegs. Ich dachte erst, es wäre ein Geigerzähler, aber nein, es war ein digitales Thermometer und die Herrschaften waren auf Geisterjagd. Denn wie jedes Kind weiß, sind Geister ja kalt. Also haben sie das Thermometer in die dunklen Ecken des Alamo gehalten, und wenn es unter einem bestimmten Wert war, haben sie sofort ein Foto davon gemacht. Mein Foto zeigt den Geist von Emile Garcia, dem Kommandanten der mexikanischen Reserve, der während der Belagerung des Alamo an einem Knickebein litt und letztendlich auch daran verschied.

Auf der Fahrt nach Corpus Christi haben Alessandro und ich uns mit dem Fahren abgewechselt. Und als ich dann mal wieder dran war, habe ich schwungvoll ein Polizeiauto mit 75 Meilen pro Stunde überholt. Erlaubt waren 65 und so habe ich nicht nur meinen ersten Strafzettel bekommen ($134), sondern habe die Nacht auch gleich im Gefängnis von Corpus Christi verbracht. Nimm das, Bruder! So sieht Kriminalität aus! Seinen nackten Hintern zeigen kann ja jeder! Wenn ich nicht so müde gewesen wäre, hätte ich mich ja noch mit der "Ich bin ein dummer deutscher Tourist"-Nummer retten können, aber so war ich nur noch zu einem mürrischen "Whatever!" fähig. So ein Dreck!

Samstag

Alessandro hat derweil in der Drury Inn in Corpus Christi übernachtet. Dort haben sie Sicherheit groß geschrieben und angeboten, daß er sein Auto auf dem mit einer Schranke versehenen Parkplatz unterbringen kann. Ich nehme an, ein Autodieb würde niemals auf die Idee kommen, der fehlenden Schranke an der Ausfahrt zuviel Beachtung zu schenken.

Am nächsten Tag waren wir dann endlich in Corpus Christi und haben den Finger ins Wasser gehalten - lauwarm. Die USS Lexington rief nach uns (der Wind bläst durch die stählernen Gänge und macht je nach Windrichtung einigen Radau).

Also nichts wie hin. Ich war ja das letzte Mal mit Katrin da, und es hatte sich auch nicht viel geändert. Besonders niedlich sind die Ausstellungsstücke und Modelle, die von Privatpersonen gespendet wurden. Einige sind wirklich toll, andere sind vor allem gut gemeint.

Ich hätte diesmal ja gerne im Sea Shell Motel direkt am Strand übernachtet, aber ein Blick in die Zimmer...

...und vor allem die Heizungsanlage hat uns dann doch umgestimmt. Stattdessen haben wir uns dann doch den Flugzeugträger angesehen.

Schweinelatein für "Don't bust my ass!" Das ist das Motto der Crew, die ganz hinten am Schiff arbeitet und dauernd die Abgase der startenden Jets abkriegt.
Danach sind wir noch nach Port Aransas an den Strand gefahren und haben in einem Cafe einen prima Hamburger gegessen und uns Dank des feinen Sandes innerhalb von Sekunden in lebende panierte Schnitzel verwandelt.

Danach haben wir uns auf den Weg nach South Padre Island gemacht. Mein Reiseführer sagte: "37 Meilen südwestlich von Corpus Christi". Wie sich herausstellte ein kleiner Lesefehler. Es waren dann doch eher 187 Meilen. Aber die Fahrt ging flott und es waren mehr und mehr Palmen am Straßenrand. Außerdem waren jede Menge Biker unterwegs, denn auf South Padre Island war gerade ein großes Harley-Treffen im Gange.

Als wir bei Bev, John und David ankamen war es schon dunkel, aber wir haben uns tapfer ins Nachtleben gestürzt. In Kelly's Pub haben wir ein paar Guiness gekippt. Ich zweifele ja ein wenig an John's Ortskenntnis (lest mal die Reviews für den Laden), aber er meinte, wenn die Biker schon mal da sind, sollte man auch in eine Schlägerei mit ihnen kommen. Erst sah es aus, als wäre nicht viel los, aber dann legte der 70jährige Alleinunterhalter an der Bontempi-Orgel los, danach gab es Karaoke. Als ein dicker Biker "Banana Boat" von Harry Belafonte zum Besten gab, und danach zu Right Said Freds "I'm too sexy" ein junger Mann einen Strip für die Bikerbräute hinlegte, war die Stimmung prächtig. Eine älter etwas angeschickerte Dame fand David so charmant, daß sie uns nicht nur eine Runde ausgab, sondern auch mit einem Augenzwinkern ihre Telefonnummer zurückließ. Danke, Norma, vielleicht später...

Auf dem Nachhauseweg waren wir alle schon ordentlich breit, haben dann aber noch an einer Strandkneipe angehalten, wo eine Salsa-Liveband noch Musik machte - phantastisch! Dort haben wir uns dann die Lampe zugelötet und beim Nachhausetorkeln dann noch unsere Kenntnisse im "fake german speaking" vertieft und allerlei peinliche Dinge getan, an die wir uns hoffentlich schon bald nicht mehr erinnern.

Sonntag


Am nächsten Morgen haben Alessandro und ich uns schon einmal zum Strand aufgemacht, während die anderen noch schliefen. John arbeitet für eine Firma, die Ölbohrinseln baut und hat bei seinen Chefs durchgesetzt, ein Haus aus South Padre Island zu bekommen, weil er wegen des Projekts ja eh dauernd hier ist. Mein Neid kennt keine Grenzen, hehe. Überall standen Schilder vor den Häusern - denn sie standen zum Verkauf. Da konnte ich die Folgen der Immobilienkrise mal aus erster Hand erleben. Gruselig.

Der Strand war sehr schön. Wieder dieser unglaublich feine Sand. Das Wasser war angenehm warm und sehr flach. Wie in Corpus Christi konnte man auch hier etwa 100 Meter ins Wasser gehen und noch stehen.

Hier durften auch keine Wagen direkt ans Wasser, das war sehr nett. Das Wasser war auch wesentlich klarer als in Corpus Christi, wo ja mehrere Flüße ins Meer münden und allerlei Dreck mitbringen. Ürgs.

Alessandro wäre dann noch fast von einem Geschwader hungriger Möwen niedergestreckt worden, konnte sich aber mit head butts zur Wehr setzen.

Nach einem prima Frühstück, das aus Johns nach einem Geheimrezept der Familie zubereiteten Tacos bestand, haben wir uns dann noch einmal in die Wellen gestürzt. Kleiner Tip: vermeidet es besser, Meerwasser in größeren Mengen zu schlucken.

Die Biker machten sich auch wieder auf den Weg, und zu meinem Erstaunen hatten viele ihre Motorräder auf Anhänger geschnallt und fuhren in Pickups und Limousinen aus der Stadt. Sie sahen aber auch alle ein wenig schuldbewußt aus. Das war schon seltsam. Zwei Tage lang haben sie die harten Biker markiert, und dann fahren sie mit dem Mommy-Mobil nach hause, weil das ja doch ein wenig anstrengend ist, so lange auf dem Moped zu sitzen. Hmpf. Sissies!

South Padre Island ist ein ganz schmaler Streifen Sand mit einer Straße in der Mitte. Von dieser Straße gehen links und rechts kleiner Straßen ab, auf denen je vielleicht 10 Häuser stehen. Und dann kommt schon der Strand. Das Sylt von Texas. Auf die Frage, wie sich die Leute hier denn auf Stürme vorbereitet haben, meinte John: "Nach altem aztekischem Ritual wird hier jedes Jahr eine Jungfrau ertränkt, um das Meer zu besänftigen." Das hat mir als Erklärung gereicht.

John hat sich sein Surfboard unter den Arm geklemmt, Bev schmiß sich in ihren Baywatch-Badeanzug und wir haben uns ordentlich in der Brandung verausgabt. Die Strömung ist übrigens gewaltig und so gingen wir etwa 100 Meter weiter links wieder an Land...

Am Nachmittag hieß es dann Abschied nehmen und wir warfen wehmütig einen letzten Blick auf die Insel. Wie müssen dringend nochmal wiederkommen, mit ein wenig mehr Zeit.

Dann ging es über die lange Brücke - zum Kontrollposten des Grenzschutzes. Natürlich hatten wir unsere Pässe nicht dabei, denn wir haben ja texanische Führerscheine. Die natürlich nicht reichen. Alessandro hat nach guter Mafia-Manier aufs Gas getreten und wir haben die Polizisten an der nächsten County-Grenze abgehängt, indem wir an einer defekten Brücke über den Fluß gesprungen sind. So geht das Bruder. Nur einen Paß vergessen kann ja jeder!

Dann haben wir noch am Zentrum des guten Geschmacks in Texas angehalten. Die Sachen, die hier zum Verkauf angeboten wurden, kann ich nicht mit gutem Gewissen im Internet zeigen, aber sagen wir mal so: Muscheln standen im Mittelpunkt...

Und damit haben wir die Küste dann auch endgültig verlassen und uns auf den sechsstündigen Rückweg nach Austin gemacht.

Um acht Uhr abends waren wir dann wieder in Austin und Alessandro hat noch einen Espresso im Cafe Medici getrunken. Dummerweise hatte ich meine Kamera nicht dabei, denn ich hätte zu gern ein Foto von seinem seligen Lächeln, nachdem er in Texas endlich einen richtigen Espresso bekommen hatte. Zweieinhalb Tage und 845 Meilen später waren wir also wieder da. Und müssen das möglichst bald nochmal machen.
Noch mehr Fotos gibt es hier und hier.

 
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