28. November 2008

Kopf ab!


Am Freitag waren wir noch einmal auf der Renaissance Fair in der Nähe von Houston. Diesmal war es zwar bewölkt, aber nicht so kalt wie beim letzten Mal. Heather drückte dem Scharfrichter fünf Dollar in die Hand und sagte nur: "Make it good!" Normalerweise kostet ein Nacken nämlich nur einen Dollar. War das ein Zeichen?
Ich bin immer noch sprachlos von der Professionalität mit der die Leute diese Veranstaltung betreiben. Es ist wirklich dauernd und überall etwas los: Gaukler, Ritterkämpfe, Falkner, Feuerwerk, Wettkämpfe, Bands... seufz. Ich habe mir nur gewünscht, daß meine Freunde aus Deutschland das hätten sehen können. Aber wahrscheinlich wären sie mit leerem Sparkonto wieder abgereist, denn auch in Sachen Rüstungen, Waffen, Schuhe und sonstiges Zubehör kann ich mit dem Schwärmen gar nicht aufhören. Seufz.

27. November 2008

Erntedankfest

Das ist ja in Amerika wirklich ein wichtiger Feiertag, noch wichtiger als Weihnachten. Diesmal war ich bei Heathers Freunden Ross und Cassandra eingeladen und es gab alle wichtigen traditionellen Gerichte - natürlich auch einen Truthahn. Ich hatte zur Feier des Tages Königsberger Klopse gemacht, die auch ganz gut gelungen waren. Danach haben wir es so gerade nach Hause geschafft und sind ins Suppenkoma gefallen. Burps!

25. November 2008

Kinky Salon Fotos


Wheeee, die Fotos sind da, die Fotos sind da. Ich mag das hier sehr, hehe.

24. November 2008

Vive la Résistance


Montmartre! Dir piss isch auf Dein Helm, Du englischer Frischbiertrinkör!

23. November 2008

AIC


Das Austin Improv Collective hatte heute seine jährliche Preisverleihung. Das war eine lustige Veranstaltung, denn jede Preisvergabe war auch gleich eine kleine Vorstellung. Am Abend hatte ich dann einen kleinen Auftritt: Tom Bookers Klassen zeigten den Stand ihres Könnens. Das ging leider für die Anfänger total in die Hose. Ich habe noch nie so eine danebengegangene Vorstellung gesehen. Aua. Aua.

18. November 2008

Jucheeee, Kapitalismus!

Ich fand Jon Stewart's Kommentar zu George W. Bushs Rede auf dem G20 Summit:

G.W.:
"The Freemarket Capitalism is far more than an economic theory. It's the engine of social mobility. The highway to the american dream. It's what makes it possible for a husband and wife to start their own business, or a new immigrant to open a restaurant..."

Jon Stewart:
"Or a twenty-something derivatives trader to make a 30 million dollar bonus for pushing imaginary money from one unregulated house of cards to another in the process of bankrupting millions of people who actually work for their money. It's a beautiful thing. In other words: if it's broke - don't fix it!"

Köstlich!

17. November 2008

Ren Fair


Vor kurzem war ich mit Heather auf einer Renaissance Fair in Texas. Auf so einer war ich ja schon vor zwei Jahren, aber diese war wesentlich größer. Dort habe ich auch meinen Traumjob entdeckt: Leute bis aufs Blut beleidigen und dafür mit gesundem Gemüse beworfen werden.

Das Gelände war riesig und die Aussteller haben folgenden Deal: sie bauen ihren Laden selbst und bezahlen dann den Organisatoren Miete dafür, daß sie ihren Laden darin betreiben dürfen.

Was dazu geführt hat, daß es eine richtige kleine Stadt mit vielen sehr kreativ gestalteten Häusern gibt.

So eine Fantasy-Stadt habe ich live noch nie gesehen und mir ist direkt der Speichel gelaufen, als ich mir vorstellte, was für ein Live-Rollenspiel man hier veranstalten könnte.

Es gab drei große, permanente Bühnen mit Sitzplätzen für Hunderte von Zuschauern, auf denen alle möglichen Vorführungen stattfanden.

Dann gab es auch noch einen Turnierplatz, auf dem sich diverse Ritter mit Lanze und beharkt haben. Alles war sehr professionell gemacht und hatte nicht den billigen Charme, den ich sonst an vielen Orten entdeckt habe.

Ich habe mich richtig wohlgefühlt und es kam etwas Melancholie auf, beim Gedanken an die Rollenspiele, auf denen ich in Deutschland war. Die Dekompression in die Wirklichkeit zurück war ja schon immer ein wenig schmerzhaft für mich.

Die meisten Leute waren nicht verkleidet, aber die Kostümierten hatten sich auch wirklich viel Mühe gegeben. Bisher war ich ja von der Mittelalterlichkeit der Amerikaner nicht überzeugt, aber das war wirklich schön anzusehen.

Und die Läden hatten auch eine unglaubliche Auswahl, die jedem deutschen Liverollenspieler die Tränen in die Augen getrieben hätte. Wow. Und die Preise waren wirklich sehr anständig, auch da war ich überrascht.

Und hier noch mein Outfit für den Tag, denn es war schottische Woche. Aber zum Glück ruhe ich ja sicher in meiner maskulinen Exzellenz.

16. November 2008

Zuckerschock


Oh Gott... sie ist soo niedlich... Oh mein Gott, was für eine süße Katze. Ist sie nicht knuddelig? So süß. Ich ertrage es nicht. Oh Gott... sie ist soo niedlich... Argh! Nehmt sie weg! Nein, doch nicht! Oh mein Gott, was für eine süße Katze. Awwwww. Ist sie nicht knuddelig? So süß. Ich ertrage es immer noch nicht. Oh Gott... sie ist soo niedlich... Oh mein Gott, was für eine süße Katze. Ist sie nicht knuddelig? So süß. Ich ertrage es nicht. Muss... kraulen...

14. November 2008

Katzen

13. November 2008

All your jacket is belong to us!!1!


Har! Einer meiner Improv-Gäste hat seine Jacke bei mir vergessen. Da sitzen jetzt Katzen drauf. Ich benutze sie zum Feuerlöschen. Mit dem Reißverschluß kann man prima scratchen. Ich warte immer noch auf eine Antwort auf meine Lösegeldforderung. Ich weiß nicht, wie lange die arme Jacke noch durchhalten wird. Ich würde mich also beeilen.

Gestern haben wir auch ein nettes neues Spiel ausprobiert, daß sich mein Kumpel Devon ausgedacht hat. Ein Spieler ist dabei ein Kleinkrimineller, der wegen einer Lapalie (z.B. bei Rot über die Straße gehen) auf der Polizeiwache ist. Die anderen Spieler bilden eine Linie und sind die Cops, die den ersten Spieler der Reihe nach befragen. Dabei verstehen sie seine Aussagen mit Absicht falsch und blasen das Vergehen zu unglaublichen Dimensionen auf...
"Ich habe den Lippenstift nicht gestohlen, es war ein Versehen. Ich hatte meine Tasche neben die Kasse gestellt und..."
"Sooo... die Kasse scheint Dich ja sehr interessiert zu haben."
"Nein, ich wollte doch nur bezahlen und der Kassierer..."
"...war im weg, verstehe. Dann können wir ja wohl alle froh sein, daß der Mann noch lebt. Versuchter Raubmord, tsk tsk..."
"Raubmord? Ich..."
"Du hast 'Raubmord' gesagt! Hast Du sonst noch was zu beichten?"
Sehr kafkaesk und lustig zugleich.

12. November 2008

Megatron

Heathers Katze Megatron hat sich in der ersten Woche sehr rar gemacht. Die ersten paar Tage verbrachte er unter der Küchenspüle und kam nur zum Fressen und Kacken raus. Als Heather den Eingang zustopfte, versteckte er sich in ihrem Schuhschrank und ging von dort unters Bett zwischen ein paar Kisten. Ich habe vorgeschlagen, ihn mit Gewalt zu sozialisieren, daher ist er nun in der Wohnküche untergebracht, wo er sich nur noch unter der Couch verstecken kann - dachten wir. Er hat stattdessen ein schönes Fleckchen zwischen Kühlschrank und Spüle gefunden. Hoffentlich kann ihn die zweite Katze (Optimus Prime) hervorlocken, sobald sie angekommen ist.

10. November 2008

Körperchor

Doreen ist für eine Woche in Austin, bevor es weiter nach Arizona zum Reiten geht, da mußte ich ihr gleich ein wenig texanische Kultur beibringen. Also auf zum Body Choir, wo wir uns unserer Verbindung mit Mutter Erde bewußt wurden. Doreen konnte sowohl ihre Ballett- als auch Club-Erfahrung auf der Tanzfläche umsetzen, und jetzt muß die Yoga-Halle neu gesegnet werden...

8. November 2008

Ja!

7. November 2008


Das wollte ich ja immer schon einmal sagen! Ich habe einen etwas älteren Artikel gefunden, der sich mit dem Phänomen beschäftigt, daß eigentlich coole Firmen irgendwann ihren Reiz verlieren - wenn sie zu schnell expandieren und das verlieren, was sie bisher so anders gemacht hat. Der Artikel ist wirklich sehr gut. Und beschreibt genau das Gefühl, das ich hatte, als ich zuerst in die Staaten kam. Oft war ich in einem Restaurant und dachte: "Wow, das ist ja mal klasse!", nur um dann später zu entdecken, daß es ein Ketten-Restaurant war und jede Stadt in den USA sieben davon hat. Meeeep. Da war der Reiz sofort weg...

5. November 2008

Obama ist Präsident

Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit habe ich die Reden von Obama und McCain zum Wahlausgang gehört und ich habe während der ganzen Fahrt geheult wie ein kleines Kind. Es passiert nicht sehr oft, daß ich das Gefühl habe, Geschichte zu erleben, aber heute ist so ein Tag. Und auch wenn die Wahl ja nicht von heute auf morgen alle Probleme löst, die Amerika (und damit ja leider auch der Rest der Welt) hat, so kann ich doch die Hoffnung spüren, und den Willen zum Wandel, und das hat mich mehr bewegt als alles andere.
Der Wahlkampf war hart und schmutzig und die Wahl von Sarah Palin als Vizekandidatin hat mich mehr erschreckt als alles andere. Ich denke John McCain hätte seinen Job auch nicht schlecht gemacht, auch wenn ich finde, daß er einige seltsame Ansichten zum Sozialsystem hat. Aber Palin? Wow, ich denke, das hat viele Menschen wachgerüttelt und zur Wahlmaschine gescheucht.
Mit Michael Moores Worten:
"...But today we celebrate this triumph of decency over personal attack, of peace over war, of intelligence over a belief that Adam and Eve rode around on dinosaurs just 6,000 years ago. What will it be like to have a smart president? Science, banished for eight years, will return. Imagine supporting our country's greatest minds as they seek to cure illness, discover new forms of energy, and work to save the planet. I know, pinch me."
Und ich fand es auch gut zu sehen, daß die ewig gleiche Leier der Republikaner ("niedrigere Steuern, weniger Regierung") diesmal nicht gezogen hat. Ich denke, wenn der Finanzkollaps droht und einige Nachbarn ihr Haus verloren haben, sieht eine starke Regierung, die einem vielleicht auch mit der Krankenversicherung hilft, gar nicht mehr so schlecht aus...
Ich bin jedenfalls froh, daß die Wahl vorbei ist. Und auch wenn die Homo-Ehe in Kalifornien wohl doch wieder abgeschafft wird, konnten sich zumindest die Abtreibungsgegner nicht durchsetzen.

4. November 2008

YES!

YES! YES! YEEEEEES! WHOOOOOOO-HOOOOOOOOOO! YES-YES-YES! OLE-OLE-OLE-OLEEEEEEE! YES! YES! YEEEEEES! WHOOOOOOO-HOOOOOOOOOO! YES-YES-YES! OLE-OLE-OLE-OLEEEEEEE! WHEEEEE-HEEEEEE! YES! YES! YES! YES! YEEEEEES! WHOOOOOOO-HOOOOOOOOOO! YES-YES-YES! OLE-OLE-OLE-OLEEEEEEE! HEEEEEE-HAW!

3. November 2008

Prioritäten

Ist zwar schon ein Weilchen her, aber ist ein prima Thema für mein montägliches Stirnrunzeln...

Auf dem letzten großen Rollenspieler-Treffen hier in den Staaten gabe es eine gemeinnützige Auktion und da der inzwischen verstorbene Gary Gygax bevorzugt dem Christian Children's Fund gespendet hat, sollte diesmal die Spende auch wieder an diese Organisation gehen. $17.000 kamen zusammen, aber der CFF hat die Spende abgelehnt, nachdem bekannt wurde, daß ein Teil des Geldes aus dem Verkauf von D&D-Spielen stammt. Und wie wir ja alle wissen, führt Rollenspiel unweigerlich zu Drogenkonsum, Mord und Totschlag, Satansbeschwörungen und Vielweiberei.

Da kann ich nur sagen: die haben ihre Prioritäten richtig gewählt. Lieber ein paar Kinder hungern lassen, als Geld von den fiesen Rollenspielern nehmen.

Aber laut einer Pressemeldung hat das ja alles gar nichts mit dem Rollenspiel zu tun, sondern... uhm... naja, sie wollten halt keine Werbung für den Gen-Con machen.

1. November 2008

Halloween 2008


Mir ging es nicht so gut am Freitag, wie man hier sieht. Das Outfit war ein voller Erfolg. Erstaunlich viele Eltern wollten ein Bild von mir und ihrem Nachwuchs. Vielleicht um später Druck ausüben zu können: "Wir hätten Dich auch dem Zombie überlassen können... also mach Deine Hausaufgaben." Eine älter Dame kam mit ernstem Gesicht auf mich zu und meinte: "Sie sehen sehr bedrohlich aus!" Ich habe den Verdacht, sie meinte das nicht als Kompliment.
In letzter Zeit sind ja eine Menge Filme und Bücher zum Thema "Zombie" erschienen. World War Z (exzellent) und der britische 5-Teiler "Dead Set" zum Beispiel.

Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Mein Freund Niels, der lange Zeit Vampire-Liverollenspiele in München veranstaltet hat, meinte vor einiger Zeit, daß die Zeit einfach nicht mehr die richtige für Vampire ist. Die sind einfach zu dekadent in einer so unsicheren Zeit. Vielleicht sind die Weltuntergangsszenarien rund um die Zombies ja das richtige Thema für unsere Zeit - und erleben deshalb ihre Wiedergeburt.

Wie auch immer: Sarah Palin und der Joker waren wohl die meistvertretenen Kostüme. Alessandro fand aber im Gedränge einen Kollegen von der letzten Kaperfahrt.

Prop 8


In Kalifornien haben die christlich-konservativen eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, die die gleichgeschlechtliche Ehe wieder verbieten soll, nachdem sie ja nun auf Entscheid des höchsten kalifornischen Gerichtes erlaubt war. Grund genug, mal wieder diesen köstlichen Clip aus der Daily Show anzusehen.

 
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