29. September 2005

Komaabschiedssaufen


Vielen Dank an alle, die in die Melody-Bar gekommen waren - das war ein nettes Besäufnis. Auf dem Foto oben seht Ihr den harten Kern: Ubbo, mich, Daniel und Andrea. Wir haben es bis zum Schluß ausgehalten - rülps! An dieser Stelle sind wir alle noch einigermaßen beieinander.

Nach einigen Chinesinnen (mein Lieblingscocktail wurde aus sprachtechnischen Gründen umbenannt) sind wir dann auf Helgoländer umgeschwenkt.

Ab diesem Zeitpunkt waren die sprachlichen Ergüße nicht mehr ganz so zusammenhängend wie davor. Es zeigten sich erste Ausfallerscheinungen, vor allem auf dem langen, steilen Weg zur Toilette...

Aber die nette Barfrau blieb bis zum harten Ende bei uns und hat sogar Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet: "Hier, trinkt mal alle ein Glas Wasser!".

28. September 2005

Die lieben Kleinen...


Heute war ich noch spontan bei meinem Freund Matthias und habe mich von ihm und seinen beiden reizenden Kindern Katharina und Vincenz verabschiedet, die sich dankenswerterweise immer schön abgewechselt haben mit dem unzufriedenen Rumgequäke. Nein, im Ernst, im Vergleich mit den Monsterblagen, die neben Yves Büro eingezogen sind und den ganzen Tag so lustige Spiele wie "Ein Feuerwehrauto in voller Fahrt explodiert" oder "Wer kann am längsten und lautesten schreien" direkt vor dem Fenster spielen, sind die beiden kleinen Engel wirklich ein Traum. Und zumindest frisurentechnisch kommen die beiden ganz nach dem Vater, hehe.

27. September 2005

Rita in Austin

Heute habe ich mal bei meinen Kollegen nachgefragt, wie es denn in Austin war, mit dem Hurrikan und so... Fionas Antwort war die beste:

On Thursday we did panic buying water, batteries and bananas.
Our refugee family (5+2cats) arrived after a gruelling 12 hour or so journey from Houston. (Imagine the cats....)

On Friday...
School was cancelled as refugees flooded in.
We waited.
We drank Pimms and Pernod.
At 11 pm the sprinklers came on.
The forecast said "20% chance of a light shower."

On Saturday there was a severe weather alert. It said "record highs"
We hired a boat and went to the lake.
It made 113 deg F.

On Saturday evening a leaf fell from the tree and landed in the swimming pool.
Luckily the system coped.
We drank Marga-RITAs.

On Sunday our refugees returned home to Houston.
They searched their home but found no looters at all.
The kids are convinced that all the adults are mad.
Puh...

26. September 2005

Mercedes Bonz


Tja, wie zerronnen, so gewonnen. Es hat schon Vorteile, wenn man seinen Mietwagen bei einer kleinen Filiale von Avis mietet: sie haben nicht alle Wagenklassen vorrätig. Und da bin ich dann mal rasch von Klasse C (Kettcar mit angeschraubtem Bohrmaschinenmotor) auf Klasse E (repräsentative Bonzenkarren) hochgestuft worden. Was für ein Panzer im Vergleich zu meinem süssen kleinen... sniff... Auto...
Aber ich bleibe treu, auch wenn dieser Wagen schneller fährt, besser beschleunigt, mehr Platz hat, mehr Wumms in der Stereoanlage, bequemere Sitze, leisere Motorengeräusche, Platz im Kofferraum, genügend Dachhoehe für einen ausgewachsenen Westfalen und ähnliches... Das alles macht gar nichts... Ehrlich... Es führt mich nicht mal in Versuchung... Ich denke da nicht mal dran...

25. September 2005

Jetzt ist er weg, dum di dum di dum!


So, nun ist sie verkauft, meine Penisverlängerung mit 110 PS. Nach vielen Anrufen von Leuten, die meinen Schnittenschlepper nach Vorderasien entführen wollen, habe ich ihn nun in liebevolle Hände geben können: eine Frau aus Dortmund, die seit 1993 Mazda MX-5 fährt, hat ihn mitgenommen. Und sie hat Hunde und reitet, ich habe mir einen Lebenslauf zeigen und sie kriminaldienstlich durchleuchten lassen. Dann konnte ich endlich meinen Segen geben und sah sie dann in den Sonnenuntergang davonbrausen.
Der Abschied war dann auch gar nicht so schlimm, denn mein treuer Mitbewohner Jörg hat mich emotional total gut unterstützt...

Geahnt hatte ich es...


Gerade habe ich von Diane einen erschreckenden Hinweis auf die geheimen Zusammenhänge im Universum bekommen, den ich unbedingt mit Euch teilen möchte...

23. September 2005

Staffan und Sizilien


Überraschenderweise (für jemanden, der seine E-Mails nicht liest) hatten wir heute eine Menge Leute in der Wohnung, denn Jörg und Bettina wollten ihre Urlaubsfotos zeigen. Ihren letzten Urlaub hatten sie nämlich auf Sizilien verbracht (ein Gebiet, das hauptsächlich aus stinkenden, rauchenden Steinen zu bestehen scheint). Das an sich wäre ja schon Garant für Königsstunden der guten Unterhaltung gewesen, aber es kam noch besser: unser ehemaliger Mitbewohner Staffan war auch da, er arbeitet ein paar Wochen in Düsseldorf und hat sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Er hat sich inzwischen einen Expeditionsbart wachsen lassen, denn seine Reisepläne haben sich nicht geändert... nur ein wenig verschoben...

Seine süße Freundin hatte eine Spezialität aus Schweden mitgebracht: Snus. Das ist Tabak, den man sich unter die Oberlippe schiebt und dort läßt. Das Zeug hat ein wenig mehr Nikotin als normaler Tabak, ist mit Bergamott und ähnlichem verschnitten und macht wohl ziemlich süchtig. Schon lustig, daß die Schweden das vor allem benutzen, um vom Rauchen wegzukommen. Einige Freiwillige haben es dann auch gleich probiert und die übereinstimmenden Kommentare waren: "Wow, das haut ja rein!", "Uaah, jetzt brennt es aber!" und "Ich schmecke nichts mehr!". Ob die Versuchskaninchen jetzt mit dem Rauchen anfangen müssen, um vom Snus loszukommen? Jedenfalls sieht man während der Snus-Session aus, als hätte man ordentlich eins auf die Fresse bekommen. Die harten Snuser entwickeln mit der Zeit eine Delle im Kiefer, in der der Tabak dann ruht...

22. September 2005

atsec, Rita, Adapter


Heute kam die E-Mail aus Austin mit den Anweisungen für den Sturm. So wie es aussieht, wird das Schlimmste wohl an Austin vorbeiziehen, aber die Behörden rechnen dennoch mit einem schweren tropischen Sturm. Das ist dann auch gleich die Gelegenheit, die für diesen Fall aufgesetzten Maßnahmen im Zuge des "Business Continuity Planning" mal in Aktion zu sehen. Am Montag bleibt das Büro geschlossen, David aus dem Büro meinte lakonisch, daß wir am Dienstag dann mal sehen sollten, wo sich unser Bürogebäude dann befindet. Auf mich macht es allerdings einen recht stabilen Eindruck, und meine Meinung über die blockigen amerikanischen Bürogebäude hat sich ein wenig gewandelt.

Die Berichterstattung in Amerika ist auch voll auf den Sturm ausgerichtet. Ich bin sehr gespannt, was da los sein wird, wenn gleich noch eine Gegend mit strategischer Bedeutung für die Ölindustrie den Bach runtergeht. Aber glücklicherweise ist der Schuldige ja schon ausgemacht: Homosexuelle, die Yakuza oder die Klingonen.

Für den Fall, daß sich mein Arbeitsplatz etwas verlagert, zur Not auch in ein anderes Land dieser Erde, habe ich mir heute den ultimativen Universaladapter gekauft, der nun wirklich in jedem Land der Erde funktionieren sollte. Ich hatte schon etwas Ärger mit meiner in Hong Kong gekauften Kamera, die ich in Amerika an die Steckdose hängen wollte. Da habe ich dann immer eine Konstruktion gebaut, die jeden TÜV-Angestellten in den Wahnsinn getrieben hätte. Dank des Dicota-Adapters ist das aber nun Vergangenheit. Empfehlenswert! Kostet knapp 25 Euro bei Kaufhof.

Ach ja: Gratulation an Yves, der mit seinem Technoskop in der aktuellen Ausgabe der Impulse zu sehen ist. Kleiner Tip: da gibt es gerade ein Gewinnspiel, vielleicht habt Ihr ja Lust, mitzumachen.

21. September 2005

Kaufst Du heute!

Und wieder einmal ist es soweit: mein Auto steht zum Verkauf und es melden sich Herren mit starkem Akzent, die meinen Schnittenschlepper am liebsten sofort abholen würden. "Things you own start owning you!" sagte schon Tyler Durden, und nie war dieser Satz wahrer. Ich hätte nicht gedacht, daß es mir so schwer fallen würde, mich von einem Stück Blech zu trennen. Aber Dank Andrea's Tritt in den Hintern werde ich es nun tun, jawohl, ohne zurückzublicken. Und nur ein wenig weinen.
Und weil sich in Texas ja die Ankunft des Hurrikans Rita ankündigt, bin ich mal gespannt, was mich bei meiner Ankunft dort erwartet. Ich nehme an, die Wohnung hat kein Dach mehr und mein Auto wird unter einem umgestürzten Baum liegen. Immer positiv denken...

19. September 2005

Amsterdam


Amsterdam ist wirklich wunderschön, das hätte ich nicht gedacht, ich Dummbatz. In der Innenstadt ist zwar kein einziges Haus wirklich gerade, und die Gastronomen nehmen die Touristen genauso aus wie in Paris oder London, aber es ist trotzdem wunderschön.
Was ich sehr niedlich fand, war der Umstand, daß die Innenstadt zwar einerseits relativ autofrei ist, was aber an der Gefahr, die bei der Überquerung einer Straße droht, nichts ändert: die Amsterdamer haben einen Fahrstil auf dem Fahrrad, der sich nur als suizidal beschreiben lässt. Ich habe mir jedenfalls sehr schnell angewöhnt, beim Wandern durch die Stadt so eine Art taumelnden Spiralgang aufzuführen, mit dem sich die Fahrradfahrer am Besten umschiffen lassen...

Drogen, hach, Drogen. Es ist grauenhaft, was die liberale Drogenpolitik in Amsterdam angerichtet hat: wohin man auch geht, man muß über hüfthoch gestapelte vollberauschte Drogensüchtige steigen, wird auf Schritt und Tritt ausgeraubt und hat eine Stadt voller Elend vor sich... Grauenhaft. Naja gut, nicht ganz so. Eigentlich überhaupt nicht so. Es zeigt sich, was passiert, wenn Haschhisch legal wird: einige Leute dröhnen sich damit zu, die meisten nicht, und es ändert sich nicht viel. Außer, daß die Polizei Zeit hat, sich um echte Kriminelle zu kümmern.

Am Abend habe ich dann aber auch ganz schreckliche Szenen gesehen. In einem Stadtteil waren die Frauen so arm, daß sie sich nicht einmal Gardinen leisten konnten. Und auch nur die billigen roten Glühbirnen. Und sie hatten auch nicht viel anzuziehen. Das war ganz schlimm. Aber es haben sich immerhin ein paar Leute bereit gefunden, ihnen ein wenig Geld zuzustecken...

17. September 2005

Akersloot


Sand, Meer, Wind - ein paar Tage Urlaub waren angesagt nach all dem Streß. Und was bietet sich besser an, als die holländische Küste? Na gut, vielleicht Hawaii. Oder Thailand. Oder... Egal! Sand, Meer, Wind - davon gab es reichlich und auch die eine oder andere Kuh.
Trotzdem habe ich in Holland ja immer leichte Hemmungen: mein holländisch reicht Dank jahrelanger Berieselung durch das Kabelfernsehen meiner Jugend eigentlich für rudimentären Smalltalk aus, aber ich finde, es klingt ganz grausig, wenn Holländer gebrochen Deutsch sprechen. Ich kann mir vorstellen, daß es andersherum nicht besser sein wird. Also Englisch. Auch peinlich, wenn der Kellner dann auf deutsch antwortet. Gnah. Direkt deutsch sprechen? Könnte als Affront genommen werden, a la "Der Krieg ist vorbei, klootzak!". Also ein dreisprachiges Mischmasch. Meine dunkle Ahnung ist, daß es die Holländer am wenigsten von allen Beteiligten stört...

Jedenfalls ist es unglaublich entspannend, am Wasser entlang zu laufen und sich in den Wind zu lehnen. Das muss irgendwas urtümliches sein, so eine evolutionär festverdrahtete Nähe zum Wasser, aus dem wir ja wohl irgendwann mal gekrochen sind. Vielleicht auch nur eine billige Entschuldigung für die nächste Portion Fritten...

15. September 2005

Abschiedsparty


Ich dachte ja erst, dass ich mir eine Abschiedsparty sparen werde, aber nun hat sich eine Chance ergeben: Martin Kloeckner, unser Haus-DJ unzaehliger WG-Parties, legt im Keller eines ehemaligen Schlachthofes auf. Es wird Drum'n'Bass geben, Breakbeats und HipHop - die letzte Party dort war wirklich klasse, aber natuerlich muss man dazu diese Musik moegen, hehe.
Aber da ich der Abschiedsprinz dieses Abends bin, muessen die Gaeste in den sauren Apfel beissen und zu harten Beats huepfen, jawohl.
Das Ganze kostet drei Euro - ein Unkostenbeitrag fuer den DJ und so, Getraenke gibt es sehr guenstig zu kaufen, also bitte nichts mitbringen ausser Euch selbst und Ohrenstoepseln.

12. September 2005

Die Botschaft, die Botschaft

So, nun habe ich ein Problem weniger am Hacken: mein Reisepass ist da und ein neues Visum kriege ich auch. Und ich habe auch gleich erfahren, dass ich einen Eintrag in meinem Pass habe, der mich bei jeder Einreise zur "Secondary Inspection" verdonnert. Ich habe einmal vergessen, mein Einreiseformular aus dem Pass entfernen zu lassen. Und das macht mich verdächtig...

7. September 2005

Uff...


Habe ich den Sack Probleme erwähnt? Als ich gestern spät abends nach hause gekommen bin, hing schon ein Zettel an der Tür, mit der Bitte, DRINGEND eine Nummer anzurufen. Wie sich herausstellte, war es der Installateur des Hauses, es ging um eine lecke Leitung und natürlich laeuft die durch unser Wohnzimmer, so dass die Wand aufgestemmt werden muss. Und leider sind da auch noch ein paar Bleirohre verbaut, weswegen gleich die GANZE Wand eingerissen werden muss.
Das Leben ist schön, das Leben ist schön, das Leben ist schön...

Ach ja... Das solltet Ihr auch lesen... Das christliche Weltbild ist schon was tolles...

5. September 2005

Schwarze Woche


Hallo Lesefrösche...
Das war eine schwarze Woche für mich, daher habe ich auch keine Einträge ins Blog gemacht. Am 30. August habe ich in Austin meinen Laptop und meinen Reisepass verloren, besser gesagt, sie sind mir gestohlen worden. Ich habe lange darüber nachgedacht, was wohl schlimmeres hätte passieren können... Mir ist, abgesehen von Krankheit und Tod, nicht viel eingefallen...

Das hat meinen Glauben in das Gute im Menschen erstmal ziemlich zerrüttet. Wenigstens meinen Pass und mein persönliches Notizbuch hätten sie mir ja zurückgeben können - aber Fehlanzeige.

Am 1. Oktober soll ich in Austin anfangen, ob das mit dem neuen Pass und dem neuen Visum hinhaut, das steht in den Sternen. Es ist zum Verrücktwerden, daß immer dann, wenn ich endlich mal alle Probleme aus dem Weg habe, von irgendwoher ein Sack NEUER Probleme kommt.

Momentan fühle ich mich ein wenig ausgelaugt...

 
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