7. August 2005

Call 911


Und wieder ein Tag auf dem Wasser. Diesmal sind wir etwas später gestartet und prompt war die Sonne nicht ganz so schlimm. Gute Idee für das nächste Mal. Diesmal hatten wir auch zwei Cooler dabei, und da ich einen an meinen Reifen gekettet hatte, haben mich wohl die Gebete meiner Mitreisenden begleitet, denn ich bin durch alle Stromschnellen und Staudammlücken hindurch, ohne den Flußboden mit meinem Gesicht abzutasten. Hurra.
Dennis (im Bild oben) hat dann unsere Biervorräte in einem zweifelhaften Tauschhandel verscherbelt, dafür durften wir uns die - zugegeben reizenden - Brüste einiger junger Damen ansehen. Kapitalismus in Aktion! Aber die Amerikaner sind ja freundlich und daher wurde die Entscheidung, ob die Transaktion durchgeführt werden soll, mit den Worten "It's the ladie's choice!" den in unserer Gruppe mittreibenden Frauen überlassen. Hach...
Danach ging es dann wieder zu Coopers und dort fiel dann Christine in Ohnmacht und schlug mit dem Kopf gegen ein Regal und blieb dann auch gleich mit Platzwunde liegen. Immerhin konnten wir so 911 live erleben und die Sanitäter waren auch fix da und packten sie mit einer Halskrause versehen in die Ambulanz und ab ging es zum McKenna Memorial Hospital in New Braunfels. Die Besitzer des BBQ-Ladens waren übrigens auch sehr geschäftig: nachdem die Sanitäter gerufen waren, hing innerhalb einer Minute ein Schild an der Tür: "Please use the side entrance". Nichts stört den Appetit mehr als eine Wiederbelebung am Buffet.
Da wir nur mit zwei Autos, aber acht Leuten dort waren, sind David, Irene und ich im Hospital geblieben, während die anderen wieder nach hause gefahren sind. Es war an einem Sonntagabend auch nicht möglich, einen Leihwagen zu kriegen, also hieß es ausharren, während Infusionen gegeben, CAT-Scans gemacht und Platzwunden getackert wurden. Die ausliegenden Zeitung von 2001 (entweder "How to be a good mom"-Magazine oder "Astronomy"-Fachblätter) haben mich nun mit Expertenwissen über Kometenbeobachtung und Sockensortierung ausgestattet. Von etwa acht Uhr abends bis zwei Uhr nachts haben wir gewartet, dann betrat eine Schwester mit einem großen Karton Pokerchips das Hospital und wenig später wurde Christine rausgeschoben - Zusammenhänge sind rein hypothetisch.
Und nach einer einstündigen Fahrt waren dann alle wieder zuhause. Und gegen vier Uhr nachts war ich dann auch eingeschlafen.
Es geht doch nichts über einen entspannenden Sonntag...

 
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