25. April 2005

Money, money, money


Heute schreibe ich mal über das liebe Geld. Das amerikanische Bankensystem ist leider nicht sonderlich kundenfreundlich, was mich wirklich überrascht hat. Ich dachte, im Land des Kundenservice wären speziell die Banken Vorreiter, aber es sieht nicht so aus.

Lustig ist zum Beispiel, daß man ohne credit history keinen Dispokredit bekommt. Wenn man also nicht nachweisen kann, daß man schon einmal erfolgreich und pünktlich seine Schulden beglichen hat, dann wird einem keine Bank Geld leihen. Viele Amerikaner nehmen daher schon auf dem College einen kleinen Kredit auf (da gelten noch laxere Bedingungen), obwohl sie ihn gar nicht brauchen, nur um diese credit history aufzubauen. Noch besser ist natürlich, daß es gegen einen spricht, wenn man niemals Schulden hatte. Ich werde wohl einfach mein Konto in Deutschland behalten...

Überweisungen, wie wir sie kennen, gibt es hier auch eher selten. Das muß ein unerhörter bürokratischer Aufwand sein, so etwas wie einen Dauerauftrag einzurichten. Das sieht dann meistens so aus, daß die Bank dann zum entsprechenden Zeitpunkt einen Scheck ausstellt und versendet. Und wenn man nicht bei der gleichen Bank ist, wie der Empfänger... uuuuuuh...

Also werden Schecks geschrieben, aber weil die ab und zu platzen, geht das auch nicht immer gut. Privatpersonen können mit Kreditkarten zwar in Geschäften bezahlen, aber eben kein Geld an andere Privatpersonen. Und Bargeld ist auch doof, weil alle Scheine über $20 sowieso als potentiell gefälscht angesehen werden. Der richtige Weg ist es, bei einem der großen Supermärkte eine money order zu erwerben. Man kriegt dann einen Scheck, den dieser Supermarkt wieder einlösen wird, und den kann man dann verschicken. Das funktioniert eben, weil man den großen Konzernen glaubt, daß sie den Scheck nicht platzen lassen werden...

Onlinebanking ist auch Fehlanzeige. Man kann zwar seinen Kontostand ansehen, aber Transaktionen sind eher die Ausnahme. Auch werden Kontonummer und Bankleitzahl weder gefordert noch herausgegeben.

Ich fand das jedenfalls sehr amüsant: man kann eine Packung Kaugummi mit der Kreditkarte bezahlen, aber ein Dauerauftrag, also wirklich...

2 Kommentare:

Anonymous Anonym sagte...

kenn ich. hatte mal eine grossorder an kletterzeugs von einer am. Firma - die wollten tatsächlich keine Überweisung von einer deutschen Bank an ihrer amerikanische Bank.... nein - ein alte mailorder per morsezeichen ist natürlich auch viiiiiieeeel sicherer. komische amis...

07:52

 
Anonymous Anonym sagte...

Habe ich das richtig verstanden? Du bekommst also dein Gehalt in Form von Lebensmittelmarken für den Supermarkt ausgezahlt, weil deine Hosentaschen zu klein für so viele 20 Dollarscheine sind?
Das ist doch bestimmt ein Steinzeitmärchen! Ist es doch?!?
T.

15:29

 

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