18. September 2006

Ein Zeichen...

Das war eine seltsame Erfahrung:
Die letzte Woche war die Hölle, was die Arbeit anging, irgendwie war Sand im Getriebe. Ich habe unseren Stand auf einer Konferenz auf Lanzarote vorbereitet und wir haben neue Broschüren drucken lassen, die von Mainz nach Lanzarote geschickt werden sollten. Da hieß es plötzlich von der Druckerei: "Spanien ist schwierig, da hatten wir schon Probleme mit dem Zoll, kann das nicht jemand aus Deutschland mitnehmen?" Grunz. Also habe ich Gerald gefragt und wie es der Zufall wollte, war der am Tag vor seinem Abflug aus Frankfurt noch bei seinen Eltern in... Mainz zu Besuch. Super. Also, am Freitag per Kurier von Mainz nach Mainz, am Samstag sollte es ankommen, einfach Sache.
Natürlich waren die Sachen am Samstag nicht da und die letzten zwei Wochen Arbeit dahin. Telefonate und Faxe blieben unerhört, denn es war ja Wochenende. Also alles unrettbar im Eimer, denn die Lieferzeit war 2 Werktage Minimum.
Am Sonntag hatte ich Georgette zum Gottesdienst nach Killeen begleitet, sie geht ab und zu um ihre Großeltern glücklich zu machen, und ich wollte mal einen sehen. Das war auch ganz nett, sehr formlos, nur zum Schluß wurde es recht missionarisch und alle Gäste wurden aufgefordert, sich doch zu überlegen, ob sie nicht der Gemeinschaft beitreten wollten (brrrr!). Aber mittendrin meinte der Prediger: "Egal was passiert, Gott ist immer bei uns, und auch wenn wir schwierige Zeiten haben, läßt er uns nicht im Stich." Und ich dachte mir so: "Na, daß das Paket morgen noch ankommt, das wäre ja ein rechtes kleines Wunder, da würde ich glatt für beten!"
Und heute rief mich mein Kollege Gerald von Lanzarote an. TNT hat sich für den Fehler bei der Zustellung nach Mainz entschuldigt und einen jungen Mann mit unseren Broschüren in ein Linienflugzeug nach Lanzarote gesetzt, der ist dann mit einem Leihwagen vom Flughafen zum Hotel gefahren und hat die Sachen persönlich bei Gerald abgegeben und fliegt dann morgen zurück.
Uff... Und jetzt habe ich ein sehr schlechtes Gewissen, denn mir liegt auf der Zunge: "Na, das war kein Wunder, ich hätte nur mal deren AGBs lesen müssen..." Ich denke, ich werde mal eine Spende machen, um das gute Karma zurückzuzahlen.

Und NEIN, ich glaube nicht an Gott und werde auch nicht plötzlich zum Kirchgänger. Aber seltsam war das schon.

PS: An diesem Tag war übrigens ein anderer Prediger da als sonst, denn der alte ist beim Fremdgehen in der Kirche erwischt worden. Davor war er schon einmal versetzt worden, wegen der gleichen Sache. Und das ist bei den Baptisten halt eine Sünde, die nicht zu verzeihen ist. Da es aber dem Geschäft schaden könnte, also dem Ansehen der Gemeinde, wird es totgeschwiegen. Es geht doch nichts über Bigottrie!

2 Kommentare:

Anonymous Anonym sagte...

Ach Du weißt doch Andreas:
"...aber er glaubt an Dich!"

Immerhin ist Du einem Knaben bei TNT einen gratis-Flug spendiert. Auch gut für's Karma.

03:21

 
Anonymous Anonym sagte...

Wieso totschweigen? Immerhin bist Du durch einen einzigen, beiläufigen, Besuch in den Besitz furchtbar "geschäftsschädigenden Tabuwissens" gelangt. Vielleicht steckt hinter der scheinbaren Bigotterie etwas ganz anderes.

Außerdem stand stand AGB mal für "Allmächtige Göttliche Beglückung". Das ist im Zuge der "Aufklärung" furchtbar profanisiert worden.

Um deines Seelenheils willen denk lieber noch mal über alles nach. Was wenn der HERR Blogs liest?

TF

07:18

 

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