16. Februar 2008

Auf nach Westen


Am nächsten Morgen waren wir entsprechend durchgefroren. Von Matt hatte ich nachts nur noch die Nase aus dem Schlafsack ragen sehen. Mittendrin dachte ich mir, daß die Zeltszene aus "Brokeback Mountain" doch gar nicht so weit hergeholt war...

Dafür hatten wir nach dem Aufstehen aber eine schöne Aussicht auf die umliegenden Täler und die ausgetrockneten Flußläufe.

In Sanderson haben wir dann in der einzigen offenen Gaststätte, dem "Eagle's Nest", haltgemacht und gefrühstückt. Das Essen war okay, aber der Kaffee das übelste Gebräu der Welt. Urgs. Gut, daß mein italienischer Kollege Alessandro nicht dabeiwar... Sonst hätten wir den ersten Toten zu beklagen gehabt.
Überhaupt lagen an der Straße eine Menge halbtoter Siedlungen. Was irgendwie noch schlimmer war, als Geisterstädte. Wenn nur jedes zweite Haus noch bewohnt ist... das ist schon traurig.

Schließlich wurde die Landschaft wirklich anders und wir haben es in den Big Bend National Park geschafft, der auch wirklich sehr spektakulär war.

Wir sind am Rio Grande entlangelaufen und haben Matt darauf hingewiesen, daß hier bestimmt niemand die Zulassung kontrolliert, wenn wir mit dem Auto nach Mexiko rüberfahren. Das fand er aus irgendeinem Grund nicht lustig...

Sehr schön konnte man sehen, wo sich der Fluß durch den Fels genagt hatte. Leider saß auf der mexikanischen Seite des Flußes ein Sänger und hat uns lautstark und durch das Echo verstärkt mit mexikanischen Volksweisen beglückt. Gegen ein kleines Entgelt konnten wir ihn aber zum Schweigen bringen.

Insgesamt eine sehr schöne Erfahrung. In diesem Park könnte man ohne Probleme eine Woche verbringen.

Nach der 452. Erwähnung des Satzes "in Mexiko wäre es jetzt schöner" kam es bei Matt zu einer ersten Stressreaktion.

Wir haben den Park dann verlassen und uns Richtung Alpine aufgemacht, wo Tanya, eine alte Freundin von John lebt. Dort wollten wir für die Nacht unterkommen, damit wir nicht wieder im Kühlschrank schlafen mußten. Wir haben sie allerdings nicht erreichen können. Daher sind wir nach Marfa gefahren, in eine kleine Künstlerkolonie, wo wir John's Geburtstag gefeiert haben. In der kleinen Stadt wurde der Film "Giants" mit James Dean gefilmt, und an jeder Ecke wird daran erinnert.

Auf dem Weg zu den berühmten "Marfa Mystery Lights" ging dem vorderen linken Reifen dann die Luft aus. Die Lichter selbst sind... nun ja... unspektakulär. Ich hätte sie für Autoscheinwerfer gehalten, wenn John mich nicht darauf hingewiesen hätte. Ähem. Na gut... WOW!

Viel besser fand ich dann das Bier im "Edelweiss" in Alpine. Dort brauen sie selbst und wie sich herausstellte, ist John's Freundin Tanya eine der Braumeisterinnen. Mit zugelöteten Lampen haben wir es dann noch bis zum Haus geschafft, auf das Tanya gerade aufpaßte. Ihre Freunde meinten: "Fühl Dich wie zuhause", also hat sie uns gleich dorthin eingeladen.

1 Kommentare:

Blogger T. sagte...

So so - John´s Geburtstag also. Na macht ja nix, dass Du den eigenen Bruder vergisst, schnief. Feier nur recht schön. Schon gut. Mmh

13:28

 

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