19. November 2006

Abstieg


Heute stand dann das erste Höhlenabenteuer stand heute auf dem Prgramm. Dazu ging es in die Whirlpool Cave im Süden von Austin. Sie gilt als prima Anfängerhöhle, in der man mal alles ausprobieren kann, was einem beim Caven so begegnen kann.

Auf der Karte sah es schon recht beeindruckend aus - ich erfuhr dann aber, daß man wohl nur an einer Stelle in der Höhle aufrecht stehen kann...

...und auch der "Geburtskanal" klang nicht wirklich vertrauenserweckend. Das ist die engste Stelle in der Höhle und die hatte ihren Namen zurecht.

Der Eingang zur Höhle war ein vergitterter schmaler Schacht, in dem eine Leiter nach unten führte. Das endete in einem kleinen Raum, in dem ich dann erstmal ganz tief durchatmen mußte. Normalerweise habe ich ja keine Platzangst, aber das war echt ein fieser Moment, in dem ich dachte: "Nichts wie raus hier, und zwar sofort!" Zumal der Ausgang ein schmaler Schachtmit dem Namen "Corkscrew" hatte. Einer der Teilnehmer bekam dann auch direkt eine Panikattacke und mußte wieder nach oben gehen.

David war während der Exkursion hinter mir. Anfangs hatte ich ja noch über seinen Overall geschmunzelt, aber im Nachhinein hätte ich auch gerne einen gehabt, man bringt sonst nämlich die halbe Höhle in seiner Hose mit nach oben...

Kurz vor dem Geburtskanal hat es mich dann aber doch noch mal erwischt: da mußte man so etwa drei Meter mit den Armen voran durch eine sehr enge Röhre rutschen und hatte derweil auf allen Seiten mit dem Felsen Kontakt.

Am Ende der Höhle war dann noch mal ein größerer Raum, in dem es auch einige Ausgrabungsarbeiten zu sehen gab. Und einige der Teilnehmer haben dann auch gleich wieder ein wenig weitergebuddelt. Auf diese Weise wird die Höhle wohl jedes Jahr ein wenig länger und alle hoffen natürlich, daß sie als erste in einen neuen Raum stoßen und dort die Tropfsteine benennen können.

Mike war einer der erfahrenen Höhlenkletterer und der hat mir mit seiner ruhigen Art meine Angst genommen und mich durch einige der kniffligeren Stellen gelotst.

Alle waren recht erschöpft, und obwohl es in der Höhle recht kühl war, sind wir doch alle ins Schwitzen gekommen. Ich hatte ja für den Fall, daß wir auf menschenfressende Höhlenmonster stoßen, meine .45er mitgenommen, aber das einzige nichtmenschliche Lebewesen war eine kleine Höhlengrille.

David nutzte eine kurze Pause zu einem Nickerchen. Wir haben dann in einem der Räume auch mal alle Lichter ausgemacht und waren für ein paar Minuten komplett still. Was für ein Luxus. Diese völlige Stille hat man sonst wirklich nie hier in Austin.

Als die Tour sich so hinzog, habe ich dann auch die Beklemmung verloren und dann war es richtig klasse. Man mußte sich an einigen Stellen schon ganz schön verbiegen. Es war ein wenig so wie das Klettern, und es hat auch sehr geholfen, daß ich so viel klettere hier.

Ab und zu ist es dann auch mal zu einem Stau gekommen, aber die meiste Zeit ging es recht flott vorwärts. Wir waren wohl eine der athletischeren Gruppen, hehe. Ich war die meiste Zeit direkt hinter dem Führer, denn am meisten hatte ich Angst davor, in einem engen Tunnel zwischen Leuten eingekeilt zu sein.

Auf dem Rückweg haben wir dann in einem der größeren Räume noch einmal Pause gemacht. Dort haben wir alle so gedampft, daß der Fotoapparat nicht mehr richtig scharfstellen konnte. Somit ist das hier das letzte Foto aus der Höhle, das noch etwas geworden ist. Tyler war wie alle anderen aber auch ganz schön fertig.

An der frischen Luft haben wir uns dann in unserer ganzen verschlammten Pracht gesehen. Und am Himmel war dieses total helle Licht, das so komisch in den Augen gebrannt hat. Und obwohl der Leiter der Tour 10% Schwund unter den Teilnehmern für in Ordnung hält, waren wir auch nach der Tour noch vollzählig.

Trotz der prima Knieschoner hatte ich doch einige Blessuren an den Ellbogen und Beinen. Und ich habe Muskeln benutzt, von denen ich gar nicht wußte, daß ich sie habe. Jedenfalls war seit langem kein warmes Bad mehr so entspannend...

1 Kommentare:

Anonymous Anonym sagte...

Höhlenklettern scheint ja vor allem Schlammflutschen zu sein.
Wenn die Durchlässe so eng werden, dass man nicht mehr richtig einatmen kann und nervös wird, weil das Stück verdammt lang ist und man sich nicht umschauen kann. Das ist schon eine sehr eindrückliche Erfahrung!!

Was hat Dein Psychoanalytiker zu dem Geburtskanalerlebnis gesagt?
TF

10:27

 

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