Freitag
Am Freitag habe ich mir drei Shows angesehen und mir ist erst jetzt richtig klar geworden, daß es nicht nur einfach ein paar Shows mehr als normal sind, sondern daß hier Truppen von überall her gekommen sind, um sich zu präsentieren, Kontakte zu knüpfen, Workshops zu besuchen und so weiter. Ein Festival eben. Und mit dieser Erkenntnis konnte ich das Ganze dann auch gleich ganz anders genießen. Die folgenden Photos stammen von der Out of Bounds Gallerie auf flickr.com.
Los ging es mit 88 Improv aus Omaha, die eine sehr schoene Drei-Mann-Geschichte über glücklose Kleinkriminelle auf der Flucht auf die Bühne brachten.
Danach war Unexpected Company dran. Besonders herausragend fand ich die in Form einer Montage dargestellte Lebensgeschichte des Sasquatch, auf dem Foto in der Schule beim Schreibunterricht. Gewagt fand ich auch, daß sie häufig Szenen unterbrachen und auf der Bühne ausdiskutierten, wie man sie besser hätte machen können. Ich hätte gedacht, daß das nicht so toll ankommt, aber sie haben es derart gekonnt gemacht, daß es fast besser war, als die Szene selbst.
In der zweiten Show des Abends kam eine meiner Lieblingstruppen auf die Bühne: Get Up. Das war die erste Show, die ich hier in Austin je gesehen habe, und sie sind wirklich klasse. Die beiden haben diesmal die Geschichte eines Klosters erzählt, in dem der neue, böse Abt das Bier derart stark braut, daß er damit das ganze Land ins Chaos stürzt. Nur ein junger Mönch, der rechtzeitig aus dem Kloster flieht kann ihm in letzter Sekunde das Handwerk legen.
Die Jungs von Nerdvana aus Los Angeles haben Sketch Comedy gemacht. Am Besten hat mir ihre Version von Huckleberry Finn mit einem sehr beschränkten Huckleberry und einem sehr belesenen "Nigger Jim", der seinen Freund auf den politisch korrekten Weg bringen mußte, während sie den Mississippi hinunterruderten. Phantastisch!
Zum Abschluss des Abends gab es dann noch eine Riesenrunde Micetro mit 23 Teilnehmern. Dabei bekommen die Darsteller Aufgaben gestellt und das Publikum bewertet das mit Applaus. Nach jeder Runde werden einige Darsteller eliminiert und der Gewinner bekommt einen kanadischen Fünf-Dollar-Schein als Preis. Oben ist eine sehr schöne Szene, bei der das olympische Dopingkomittee eine etwas großgeratene 16-jährige Turnerin unter die Lupe nimmt.
Unglücke, die beim Anlegen einer Schwimmweste passieren können, wenn man den Stewardessen im Flugzeug nicht zuhört gab es hier zu sehen. Der Höhepunkt aber war die Aufgabe eine "möglichst ästhetische Pädophilieszene" darzustellen. Die beiden Akteure haben das meisterhaft gemacht und der Regisseur mußte den Zorn des Publikums über sich ergehen lassen...
1 Kommentare:
Seufz, seufz, seufz...
11:05
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