1. März 2009

Yard Vibes


Die letzten Male hatte ich es immer genau verpaßt, aber diesmal habe ich meine Lieblings-Reggae-Veranstaltung in Düsseldorf mitnehmen können. Die Yard Vibes hatten diesmal gleich eine ganze Reihe von Gruppen da, die sich am Plattenspieler abwechselten.

Und in der Qualität unterschieden sie sich deutlich. Ich finde die Tradition klasse, das jedes Lied nur etwa 30 Sekunden gespielt wird. Das kommt wohl noch aus der Zeit, als die Nadel häufig sprang, wenn der Tanzboden bebte. Es war also ein gutes Zeichen. Zum Glück ist das traditionelle Abfeuern von Schußwaffen inzwischen dem friedliebenden Begriff "Pow pow!" gewichen. Eine Änderung, die ich nicht schlecht finde.
Was ich aber wirklich zum Schreien fand, waren die ganzen weißen Teenager, die sich aufführten wie böse jamaikanische Gangster, inklusive geheimem Händedruck, Kleidung und Sprache. Ich wette, das fanden die wenigen anwesenden echten Jamaikaner auch sehr vergnüglich. In Amerika gibt es dafür den Spezialausdruck "Wigga", wenn sich weiße Mittelstandsteenies aufführen wie schwarze Rap-Gangstas...

Das zakk gibt es ja schon ein Weilchen und vor Jahren habe ich mich noch über die "Über 30"-Parties amüsiert. Inzwischen werben sie für die "Über 50"-Parties. Ich frage mich, wie das aussehen wird, wenn ich mal im Rentenalter bin? Rollstuhl-Raves? Leute, die den Sauerstofftank hinter sich herziehen, damit sie bei 130 bpm noch auf den Beinen bleiben?

 
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