4. März 2009

Freie Meinungsäußerung? Gott bewahre!


Der Film oben heißt "Fitna" und wurde vom niederländischen Regierungsmitglied Geert Wilders gemacht und zeigt eine ganze Reihe von unschönen Szenen mit dem Islam mitten drin - ein ziemlich mäßiges Machwerk. Attentate, Terroranschläge, Indoktrination, Hinrichtungen - das alles mit dem Hinweis, daß der Islam eben keine friedliche Religion ist. Ob das jetzt guter Journalismus oder gute Regiearbeit ist, sei mal dahingestellt. Ich persönlich finde es ein wenig polemisch und zu weit rechts für meinen Geschmack.
Bedenklich finde ich, daß die britische Regierung nun aus Angst vor islamistischen Protesten die Aufführung des Filmes vor dem britischen Parlament gestoppt und den Herrn Wilders nicht ins Land gelassen hat.
Vorher hatte Lord Nazir Ahmed angedroht, mit 10.000 Muslimen gegen die Aufführung zu protestieren. Und diese Drohung war dann doch zuviel. Da hat die Regierung den Schwanz eingzogen. Ehrlich? So weit ist es schon?
Freie Meinungsäußerung bedeutet auch, daß man seine Meinung kundtun darf. Wenn das verhindert wird, ist es Zensur - auch wenn ich mit Herrn Wilders nicht übereinstimme.
Und ich finde es mal wieder äußerst ironisch, daß ein Film über islamistische Gewalt abgesagt wird, weil man islamistische Gewalt befürchtet. Kommt das den Leuten nicht selbst bigott vor: "Wer behauptet, der Islam sei gewalttätig, ist ein Lügner und kriegt eins auf die Mappe!"
Ich denke, auch Idioten von rechts außen sollten das Recht haben, Ihre Meinung zu sagen. Dann kann man sich ja auf den Dialog einlassen und sie als Dummköpfe entlarven. Aber diese Art der Selbstzensur aus Angst vor muslimischer Aufregung kommt mir extrem feige vor.
Pat Condell hat es mal wieder sehr gut auf den Punkt gebracht:

Und die zweit sehr bedrohliche Entwicklung ist ein Resolutionsentwurf, der es strafbar machen würde, Religionen zu "diffamieren". Mit anderen Worten, Kritik an Religionen könnte dann mit UN-Segen strafbar gemacht werden. Auch hier sind islamische Organisationen verantwortlich, und der Entwurf zielt vor allem auf die westliche Welt, denn in vielen islamischen Staaten ist Häresie und Gotteslästerung ja eh schon unter Strafe gestellt. Ich habe jetzt die Befürchtung, daß dieser Entwurf Rückendeckung aus Amerika kriegen wird, wo sich viele gläubige Konservative so was sicher wünschen - und viele Bayern ja auch. Was ich ja so interessant finde, ist die Tatsache, daß bei einer Diffamierung ja wichtig ist, daß eine wahre Tatsache falsch dargestellt wird. Da möchte ich aber mal sehen, wie in einem Gerichtsverfahren die "Wahrheit" einer Glaubensfrage geklärt wird. Andererseits: wenn jemand behauptet, das Fliegende Spaghettimonster gäbe es gar nicht, wird er direkt verklagt!

 
www.hospitalityclub.org ...bringing people together!
Mein Eintrag bei www.hospitality.org