Beowulf... uhm... oder so ähnlich
Gestern habe ich mir Beowulf angeschaut. Der Film lief hier in den Kinos in 3D, und ich muß sagen, das war wirklich spektakulär. Nicht nur die Computeranimation, die sehr lebensecht war (bis auf die Pferde, die haben sie nicht hinbekommen). Die Geschichte ist natürlich auch nur lose an die Beowulf-Saga angelehnt, aber sehr schön gemacht. Neil Gaiman hat am Drehbuch mitgewirkt. Wenn ihr die Chance habt, seht in euch in 3D an. Diese polarisierten Gläser sind schon prima, und Dank der Computeranimation konnten die Macher Kamerafahrten einbauen, die einem echt den Atem verschlagen.
Ist schon ein wenig gruselig, Anthony Hopkins and Angelina Jolie als Computeravatare zu sehen. Das öffnet ganz neue Möglichkeiten, falls diese Schauspieler mal nicht mehr sind...
4 Kommentare:
Stilisisch mit jeder Faser Herr der Ringe. Schon irre, wie Klassiker Pfade für alle Nachfolger austreten...
10:45
Wie konntest du nur! Ich habe mich mühsam beherrscht! Einen kleinen Moment dachte ich darüber nach, rein zu gehen und eine 793-Punkte-Liste der Unmöglichkeiten im Vergleich mit dem altenglischen Original in meinem Blog zu listen. Aber nachdem ich mir die 45-seitigen "Production Notes" als pdf von der Filmseite geladen und gelesen hatte (ja, ich bin so gestört), war ich zu wütend, um meine Autoschlüssel noch zu finden. Eine andere Geschichte draus zu machen, ist total prima. ECHT! Aber dann so zu tun, als wäre das irgendwie wissenschaftlich fundiert, da könnte ich k***** - und sofort meine Arbeit zu dem Thema durch den Schredder jagen. Gut. DAS könnte ich auch so ...
GRRRRRRRR!
11:01
Waaaaas? Grendels Mutter war gar keine nackte goldene Frau mit angewachsenen High Heels?
Behauptet wirklich jemand, das sei werkgetreu umgesetzt worden? Der Film wurde doch nach der COMIC-Vorlage gedreht.
14:16
Nicht werkgetreu, nein. Aber sie beziehen sich in diesen "Notes" auf den Originaltext und erzählen einem, dass sie den gründlich studiert haben und dass die Forschung jetzt wohl "so einiges überdenken müsse!"
Zum Beispiel lustige Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Beowulf und irgendwelchen Monstern. Dabei ist es ja grade entscheidend, dass er KEINE Nachfahren hat. Untergang von Zivilisationen und so. Außerdem gibt der Text für alles und jeden eine eigene Genealogie, auch für die Monster, die von Kain abstammen. Das war damals so was wie die Visitenkarte. Man nannte erstmal den Namen des Vaters, den kannte dann hoffentlich jemand und das begründete dann Vertrauen. Auch eine Art mündlicher "Geschichtstradierung". Und Beowulf ist sehr viel mehr ein Text über die Bedeutung von Geschichte für das Verstehen von Welt als ein Hau-Drauf-Heldendings. Oder wenigstens eine gesunde Mischung. Zu der High-Heel-Dame sach ich mal nix. Ich lass mich auch 100 Jahre in einem See versenken - wenn's der Schönheit hilft! Sollen sie doch einfach einen schönen Fantasyfilm zusammenklauen. Prima. Aber warum muss man das dann Beowulf nennen?
Ach ja. Irgendwo am Anfang stand, dass sie den Originaltext eigentlich doof und langweilig fanden und nicht verstanden haben. Da dachte ich schon: "Tolle Motivation für einen Film!" Aber vielleicht haben sie ja nur den Comic mit einer Übersetzung verwechselt?
@Thomas: Das finde ich nur fair. Schließlich hat Tolkien ja bei Beowulf abgeguckt, so als Professor.
Irgendwann werde ich mich ins Kino trauen, aber ich muss erst meine Pillen nehmen ...
04:07
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